Der österreichische Autor Michael Köhlmeier hat seine Eröffnungsrede beim diesjährigen Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt ganz dem Leben und
Werk Jörg Fausers gewidmet, der im Juli 70 Jahre alt geworden wäre.
Fauser, von dem es inzwischen mehrere Gesamtausgaben gibt,
galt jahrzehntelang als Kultautor und Geheimtipp. Dabei spielte auch sein
früher Tod mit 43 Jahren eine Rolle: Er ist 1987 unter mysteriösen Umständen
ums Leben gekommen. Köhlmeier schließt auch eine bewusst herbeigeführte Tötung
nicht aus.
Fauser selbst ist seinerzeit bei seinem Auftritt in
Klagenfurt von Marcel Reich-Ranicki und den anderen Juroren gnadenlos verrissen
worden. Köhlmeier spricht von der “Literaturkritik in ihrer hinterhältigsten
und gemeinsten Gestalt”. Es ging um ein Kapitel aus dem autobiographischen Roman
“Rohstoff” (1984).
Dieses Buch ist unter dem Titel “Grondstof” vor kurzem in
niederländischer Übersetzung beim Verlag “Leesmagazijn” erschienen. Dieser
Verlag kümmert sich verdienstvoll um eine Art Gegenkanon der deutschen
Literatur.
Hier ist eine niederländische Rezension dazu.
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