Cookie

Montag, 24. Juli 2017

Hinweise zu "Die fürchterlichen Tage des schrecklichen Grauens" (1)

Mein deutscher Roman des Jahres ist „Die fürchterlichen Tage des schrecklichen Grauens“ von Roman Ehrlich. In dem Roman werden viele Horrorfilme genannt und kurz referiert. Manchmal fehlen die Titel, manchmal ist der ganze Film vom Autor erfunden. Wenn man will, kann man sich in Google auf die Suche machen. Da ich das Buch nächstes Jahr mit zwei Gruppen besprechen werde, mache ich das. Ein Beispiel: Es „ging um eine Zombiinvasion und um die Stadt Jerusalem, die aufgrund der Mauern, die man um sie herum errichtet hatte, eine Art letzter Rückzugsort geworden war“ (S. 280).

Okay: sofort gefunden. Das ist „World War Z“ (2013) von Marc Forster. Heute Morgen entdecke ich, dass der Film am Abend im ZDF läuft (22:15). Merkwürdiger Zufall! Soll ich ihn mir etwa auch noch ansehen?


World War Z (Szene aus dem Making Of)

„Ich habe nie gerne Horrorfilme geschaut. Ich bin kein Fan und kann auch gar nicht nachvollziehen, wie man zu einem wird. Es macht mir keinen Spaß, Angst zu haben. Auch nicht in Gesellschaft” (S. 8).

Dies teilt die Hauptfigur des Romans dem Leser gleich am Anfang mit. Mir geht’s ganz genauso. Aber der Roman handelt weniger von Horrorfilmen als von Angst und Schrecken und Schmerzen.


Der für mich interessanteste Horrorfilm, der von Roman Ehrlich nacherzählt wird, ist “My Rotten Roommates and My Rotten Self”. Er “handelt von einer Wohngemeinschaft aus Zombies, die nach ihrer Zombiewerdung eben nicht durch die Straßen ziehen, um andere Menschen zu beißen und ebenfalls in Zombies zu verwandeln, sondern zurückgezogen und abgeschottet von der Außenwelt in ihrem modrigen Anwesen zusammenleben und dort langsam verfaulen” (S. 343). Roman Ehrlich beschreibt den Film auf drei Seiten. Ich hätte ihn wirklich gerne sehen wollen. Aber er ist van A bis Z erfunden.

Donnerstag, 6. Juli 2017

Kuss-Weisheiten aus dem 17. Jahrhundert - Zum Tag des Kusses

Wie er wolle geküsset seyn

Nirgends hin / als auff den Mund /
da sinckts in deß Hertzens Grund.
Nicht zu frey / nicht zu gezwungen /
nicht mit gar zu fauler Zungen.
Nicht zu wenig / nicht zu viel!
Beydes wird sonst Kinder-spiel.
Nicht zu laut / und nicht zu leise /
Beyder Maß' ist rechte Weise.
Nicht zu nahe / nicht zu weit.
Diß macht Kummer / jenes Leid.
Nicht zu trucken / nicht zu feuchte /
wie Adonis Venus reichte.
Nicht zu harte / nicht zu weich.
Bald zugleich / bald nicht zugleich.
Nicht zu langsam / nicht zu schnelle.
Nicht ohn Unterscheid der Stelle.
Halb gebissen / halb gehaucht.
Halb die Lippen eingetaucht.
Nicht ohn Unterscheid der Zeiten.
Mehr alleine denn bei Leuten.
Küsse nun ein Jedermann /
wie er weiß / will / soll und kan.
Ich nur und die Liebste wissen /
wie wir uns recht sollen küssen.


PaulFleming (1609-1640)


Mehr Küsse im Bröhan Museum


“Diesen Kuss der ganzen Welt” - Mein Beitrag zum Tag des Kusses


Heute ist der Internationale Tag des Kusses. Da fiel mir ein, dass ich vor Jahren einmal in einer Vortragsreihe zum Kuss in Kultur und Geschichte bei den Groninger Historikern einen Vortrag gehalten habe. Auf meinem alten Laptop habe ich ihn wiedergefunden. Ganz schön eigentlich:

“Diesen Kuss der ganzen Welt”
De kus als individuele en collectieve verlossing

Ik zal vandaag vooral over twee kussen uit de  Europees-Westerse en in het bijzonder de Duitse literatuur- en cultuurgeschiedenis spreken. Beide kussen zijn, ondanks het feit dat ze hun literaire vorm al eeuwen geleden gevonden hebben, in onze hedendaagse mediawereld nog steeds veelvuldig aanwezig. Met twee, drie muisklikken of met een cd/dvd-drive kun je ze zo oproepen. De eerste is de kus van Doornroosje en de tweede een kus van de Duitse classicistische dichter Friedrich Schiller. Deze tweede kus zal nu nog bijna niemand iets zeggen; daarover later.  Maar de eerste kus is overbekend. Als bewijs laat ik hier de hoofdfigurante van het verhaal zien, die toevallig net in deze weken door een bekende Nederlandse supermarkt gratis uitgedeeld wordt, als je 5 sprookjespunten inlevert. De bijbehorende prins heb ik nog niet kunnen verwerven omdat ik nog twee sprookjespunten mis.
Het verhaal is ook onder de titel “The Sleeping Beauty” – “De schone slaapster” – bekend. De Walt-Disney-tekenfilm met deze titel uit 1959 was toen een van de twee duurste producties van Disney in 70mm formaat. 
Hij is in oktober in een opgefleurde Platinum-edition in High Definition en Bluray-techniek opnieuw op dvd uitgebracht. De Disney-Productions hebben altijd een bijzonder talent bewezen voor merchandising en zo kwam blijkbaar ook de betrokkenheid van Albert Hein tot stand, die op het ogenblik al zijn supermarkten in Doornroosje-sprookjessfeer uitgedost heeft. In de Disney Theme Parks is het kasteel van de Sleeping Beauty al sinds decennia een vast onderdeel. Maar het Doornroosje-motief kent ook talrijke andere verwerkingen in literatuur, film, tekenfilm en in de balletmuziek van Tschaikowski uit 1890. Er bestaat zelfs een porno-trilogie van Anne Rice. Van het eerste deel met de titel The Claiming of Sleeping Beauty uit 1983 heb ik in verband met de voorbereiding van deze lezing om wetenschappelijke redenen kennis genomen. Het is geen soft porno, maar toch van indrukwekkende kwaliteit.

Zum Weiterlesen hier klicken: