Cookie

Sonntag, 10. August 2014

Anthropofugalität



Uff, welch ein Wort! 

Anthropofugalität!! 

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Eine schöne (?), kreative Wortfindung, die auf Google nur Treffer zu ein und demselben Werk ergibt, das gerade erschienen ist:


Nick Büscher, „Apokalypse als Utopie. Anthropofugalität in der österreichischen Nachkriegsliteratur“ (Würzburg 2014)


Mit dem Merkmal “Anthropofugalität” hat der Autor ein Teilgenre der Dystopien identifiziert: Romane, in denen die Menschheit ausgestorben beziehungsweise auf ein oder mehrere Exemplare reduziert ist. Bekanntes österreichisches Beispiel: Marlen Haushofer, “Die Wand”(1963).


Diese interessante Dissertation wird in der neuen Ausgabe von literaturkritik.de besprochen.


Aus Deutschland fallen mir spontan vier Titel mit anthropofugalem Inhalt ein:


Arno Schmidt, Schwarze Spiegel (1951)

Herbert Rosendorfer, Großes Solo für Anton (1976)

Thomas Lehr, 42 (2005)

Dietmar Dath, Die Abschaffung der Arten (2008)


Natürlich ist mir davon der wunderbare Kurzroman (100 Seiten) von Arno Schmidt am liebsten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen