Die Universität der Künste Berlin bringt viele Talente hervor. Jetzt habe ich den Istanbuler Fagottisten Burak Özdemir erlebt, der mit seiner Gruppe Musica Sequenza im Berghain auftrat.
Ja, im BERGHAIN. Ich war wirklich im Berghain, aber nur in
der hohen Konzerthalle. Die sonstigen Abgründe blieben mir verschlossen. Die kenne ich nur von Helene Hegemanns Axolotl Roadkill.
Die Veranstalter hatten sich wahrscheinlich gedacht, einmal
den absoluten Kontrast in Europas bekannteste Technohölle zu bringen: zwei
Bachkantaten, in denen Özdemir mit seinem Fagott die Gesangstimme übernimmt.
Nun, nichts gegen Özdemir und seine Fagott-Künste, aber wie
ein Orchester Bach so mimosenhaft zerbrechlich und langweilig spielen kann, wo er doch so
dynamisch und filigran sein könnte, bleibt mir ein Rätsel. Das Publikum im tiefen
dunklen Techniksaal war dennoch ganz begeistert. Wird hier zusammengebracht,
was nicht zusammengehört?
Ich selbst war letztlich nur dorthin gegangen, um einmal das
Berghain zu sehen, aber da gehöre ich ja auch nicht hin.
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