Die Ich-Erzählerin ist eine junge Frau namens Ann (wie die Autorin). Sie arbeitet als Fernsehmoderatorin beim
„Neuen Fernsehen“, das sie ab 2020 mit entwickelt hat, eine Utopie also
(obwohl: „O Neues Fernsehen, so sehr wie das Alte war!“, S. 29).
Im ersten
Kapitel erzählt Ann ausführlich von ihrer Arbeitswelt und in dem Zusammenhang
von dem Anlass, der zu ihrer „Verbannung“ auf eine einsame Insel führt: sie
hatte sich in Lena verliebt, die vierzehnjährige Tochter einer Kollegin. Die
Redaktion entwickelt im darauf folgenden Jahr in Zusammenarbeit mit Lena und
Ann zunächst das Format „Verführ den Moderator“, in dem Lena Heftiges aus ihrem
Erfahrungsschatz ausspielt. Ann hält das nicht aus, fängt an zu trinken und zu
randalieren. Daraufhin beschließt
die Redaktion, sie auf eine einsame Insel zu verbannen, unter Mitnahme von drei
Gegenständen ihrer Wahl.
Das „Neue Fernsehen“ erinnert den Leser doch sehr an das
alte, an RTL und seine Formats aus den letzten zehn Jahren, und die sogenannte
Verbannung auf eine Insel lässt Assoziationen zu bekannt-berüchtigten Formats
wie „Dschungelcamp“, „Wild Island“ und „Adam sucht Eva“ aufkommen.
Meyers Konversationslexikon von 1910 |
Ann Cotten liest aus „Verbannt!“
Die letzten vier Zeilen dieser Textprobe gehören zu den schönsten aus dem ganzen Epos und sind auch inhaltlich sehr wichtig (vgl. die Akzentuierung von "Alles" im zweiten Beitrag meines Lesetagebuches):
Denn eigentlich wird es wesentlich sein, einen einzigen
Kuss zu verfolgen, wohin er dich immer bringt.
Dort seiend, weißt du, du erlebst nur einen winzigen
Teil alles anderen - doch der Teil singt.
(Ann Cotten, Verbannt!, S. 32)
Die letzten vier Zeilen dieser Textprobe gehören zu den schönsten aus dem ganzen Epos und sind auch inhaltlich sehr wichtig (vgl. die Akzentuierung von "Alles" im zweiten Beitrag meines Lesetagebuches):
Denn eigentlich wird es wesentlich sein, einen einzigen
Kuss zu verfolgen, wohin er dich immer bringt.
Dort seiend, weißt du, du erlebst nur einen winzigen
Teil alles anderen - doch der Teil singt.
(Ann Cotten, Verbannt!, S. 32)
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