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Donnerstag, 20. August 2015

Es ist was es ist sagt der Hass

Foto: piedschi
Erich Fried lässt in seinem Gedicht “Es ist was es ist” allerlei innere Instanzen zum Phänomen „Liebe“ Stellung nehmen. In einem Artikel der Journalistin Elisabeth Raether über den Hass der linken und rechten Extremisten (“Feuer im Kopf”, Die Zeit Nr. 33) fand ich den Vorschlag, das Wort “Liebe” in dem Gedicht durch “Hass” zu ersetzen. Dann kommt dies heraus:

Es ist was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt der Hass

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt der Hass

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt der Hass


Interessant! Nur bei der Zeile “Es ist lächerlich, sagt der Stolz” habe ich meine Zweifel.

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