Links vom Schloss
Glienicke im Südwesten Berlins führt ein Weg am Havelufer und am Schlosspark entlang
Richtung Moorlake und Pfaueninsel. Als Teil des Mauerweges zieht er heute viele
Radfahrer an. Man muss sich vor den Typen hüten, die dies als Rennbahn sehen
und die Rennbahn als ihre Welt. Die Räder sind eine Pest geworden in Berlin.
Nach dreihundert
Metern bietet ein großes Tor
mit Hirschskulpturen links und rechts (das “Wassertor”) einen Zugang zum Park. Das Schloss
ist schon außer Sicht, der
Park geht offenbar weiter: Das war uns bei früheren Besuchen gar nicht
aufgefallen. Man hat ja auch zunächst mit dem Schloss und seinen Nebenanlagen
genug zu tun.
Die von Lenné
gestaltete Parkanlage ist riesig. Sie umfasst völlig verschiedene Teilbereiche
mit offenen Wiesen und Waldstücken, die zu den schönsten gehören, die ich in
Berlin gesehen habe. Zwischendurch kommt man vielen teils restaurierten, teils
halb versunkenen wunderlichen Bauten, Brücken und Kunstelementen aus der
fast zweihundertjährigen Geschichte dieser Anlage auf die Spur. Und man
begegnet fast keinem Menschen!
Nach weiteren
tausend Metern wieder ein Tor: ein im Baumdunkel stehender gotisierender Bau
mit einem Kreuzrippengewölbe; der Park geht immer noch weiter. Die vier Ecken
des “Jägertores” sind mit steinernen Laternen geschmückt. Durch das Tor geht es ans Havelufer und zu einer Anlegestelle (Krughorn). Dort kann man mit dem Wassertaxi nach dem
gegenüberliegenden Sacrow und weiter bis nach Potsdam fahren. (Die riesige Bahn-Bus-Tour zur Sacrower Heilandskirche vor ein paar Wochen hätten wir also einfacher
haben können.)
Als wir uns wieder zum
Tor umdrehen, leuchtet eine der Laternen im Sonnenlicht auf. Ich mache mein
Foto unter Lebensgefahr: Rennradfahrer schreien mich an! Wir sind wieder in unserer Welt zurück.
P. S.: Der
Wikipedia-Artikel “Park Klein-Glienicke” beschreibt die Gesamtanlage sehr
detailliert. Hier als Kostprobe der Teil, der sich der “Tore und Zäune”
annimmt.
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