Die Sache mit Schloss Glienicke lässt mich nicht los:
Nachdem ich mir klargemacht habe, dass hier ein Mann aus der preußischen
Königsfamilie ab 1824 über sechzig Jahre hinweg aktiv und mit umfangreichen
finanziellen Mitteln das Konzept, den Bau und die Ausgestaltung des Schlosses und
seiner Umgebung entwickelt hat und sich dabei der bekanntesten Architekten
(Schinkel, Persius) und Gartenarchitekten (Lenné) seiner Zeit bedienen konnte,
habe ich versucht, ein wenig mehr über ihn in Erfahrung zu bringen.
Carl von Preußen, ca. 1824 |
Carl von Preußen (1801-1883) war der dritte Sohn des Königs
Friedrich Wilhelms III. und seiner Frau Luise (der berühmten lieblichen und liebenswerten Luise). Sein Bruder Friedrich Wilhelm wurde König (Friedrich Wilhelm
IV.), der andere Bruder, Wilhelm, ebenso und ab 1871 als Wilhelm I. Kaiser des
neuen Deutschen Reiches. Carl hat, was seine politische und historiographische
Bedeutung betrifft, nicht nur einfach im Schatten seiner Brüder gestanden, er
hat sogar nach seinem Tode und bis heute fast überhaupt kein öffentliches Nachleben
gehabt.
Dabei machen mich gewisse Äußerungen über ihn und von ihm durchaus neugierig: Im Allgemeinen wird er als
Konservativer charakterisiert, aber die Politik seines Bruders Wilhelm als König
und Kaiser soll ihm zuwider gewesen sein. Er hat sich von ihm ferngehalten. Von
sich selber sagt er in einem Brief an seine Schwester „Den einen bin ich
ein scheisslicher Finsterling und Reactionär, den Anderen ein
speuchelleckeriger Fortschrittsmann.“
Noch neugieriger bin ich aber auf das, was er mit Glienicke
wollte. Ich mache mich auf die Suche und werde davon berichten.
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