Bei der Suche
nach Belegen für Iris Radischs Ausruf “Universalpoesie” finden sich in “Die
Stunde zwischen Frau und Gitarre” zutiefst romantische Passagen, die in einem
Spannungsbogen durch den ganzen Roman reichen und miteinander verbunden sind.
Auch hier wieder die Dimensionsverschränkung:
Antje Fest, Sternklare Nacht mit Katzen, 2012 |
Und 500 Seiten
später noch einmal anders herum:
“Der Zufall
wollte es, dass in diesem Augenblick das Licht eines frühen Abendsterns vom
Fenster aus zu sehen war. Je länger man hinschaute, desto mehr wurden es.
Sterne. Wie Katzen in Sommergärten. Natalie hatte das Gefühl, gleich in
Ohnmacht fallen zu müssen. Es ist nur meine Fantasie, dachte sie. Es ist ja
nicht echt. Nur die Dunstglocke über der Stadt bewirkt, dass sie flimmern. Wie
dieser Stern, da, über dem Dach des Nachbarhauses. Wie die Diode auf dem Modem
im Nachtdienstkämmerchen. Trotzdem: Er flimmerte. Und jemand hier unten auf der
Erde dachte, und das Flimmern dieser beiden Wellen überschnitt sich zweifellos,
das eine zeigte das andere an, ohne es zu wissen. Natalie zog die Vorhänge zu”
(S. 648).
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