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Montag, 21. Juli 2014

Feldeváye (3) - Das erste Kapitel: Abflug und Absturz



Ausgangssituation: zwei Männer, Severin und Klemens, Mitte dreißig, erfolgreich in einem der technologisch fortgeschrittensten Gebiete der Galaxis, dem “Schattenspiegel”, in einer Gesellschaft, tausende Jahre in der Zukunft, die keine “Mangelgesellschaft” mehr ist, die keine Geldwirtschaft mehr braucht, in der das, was früher “Kunst” gewesen ist, so überflüssig geworden ist, dass keiner mehr weiß, was “Kunst” auf Mutter Erde überhaupt bedeutet haben könnte. 


Was sie in ihrer täglichen Arbeitswelt tun, ähnelt dennoch fatal dem, was wir Heutige unter Kunst beziehungsweise den zukünftigen Möglichkeiten von Kunst, verstehen würden: die Anwendung komplexer naturwissenschaftlich-technischer Erkenntnisse auf Körper, Psyche, Geist, die mediale Erweiterung der Möglichkeiten der Wahrnehmung und des Empfindens, die direkte schöpferische Verbindung des Gehirns mit Großcomputern, die Aufhebung der Grenzen von männlicher und weiblicher Sexualität, die Verlängerung des Lebens, die Verstärkung und Verbreiterung körperlicher Fähigkeiten weit über das Spektrum des heutigen Menschen hinaus.


Die Galaxis ist von dutzenden Menschen- und Fremdvölkern besiedelt, relativ friedlich wie es scheint. Manche davon sind rätselhaft und uralt, zum Beispiel die Lapithen. Sie haben den anderen ihre überlegene Technologie zur Verfügung gestellt, die “Verkürzer” zum Beispiel, mit denen überlichtschnelle Reisen ermöglicht werden. Die Lapithen sind es auch, die Kunstartefakte aus der Vergangenheit der Menschheit, aus der Zeit vor der galaktischen Ausdehnung, auf dem entlegenen Planeten Feldeváye erscheinen lassen und damit einen undurchsichtigen Zweck verfolgen.


Die zwei Männer, erfolgreich, verliebt und neugierig wie sie sind, wollen mehr aus ihrem Überflussleben machen, bauen sich ein halb technisches, halb biologisches Raumschiff und machen sich auf die weite, lange Reise nach Feldeváye.



Und einen Moment lang verhält sich dieser überaus merkwürdige Roman von Dietmar Dath wie ein SF-Serien-Thriller der trivialen Art: das Raumschiff stürzt bei der Ankunft über dem fremden Planeten ab, landet als Wrack in der polaren Eiswüste, Klemens überlebt, Severin gerät schwerletzt ins Koma. Wie geht es weiter?

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