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Donnerstag, 17. Juli 2014

Feldeváye (1) – Dietmar Daths Kampf mit den Künsten im Zeitalter ihrer digitalen Reproduzierbarkeit


Guter Gott!!! Dietmar Dath hat schon wieder einen neuen Science-fiction-Kosmos geschaffen, 800 Seiten dick und hyperambitiös!

Diesmal will er nicht nur zeigen, dass er auf Augenhöhe mit den besten US-SF-Autoren schreiben kann (das hat er bereits mit “Pulsarnacht” getan), nein, mit “Feldeváye – Roman der Letzten Künste” (Suhrkamp: Berlin 2014, 20 Euro) reicht er nach Höherem, und er gibt den Auftrag an eine seiner Hauptfiguren weiter: 


“Sein Plan war ehrgeizig: Er strebte danach, den Unterschied zu überbrücken zwischen den alten Künsten und dem, was Severin täglich im Synes erlebte, beim Bauen” (S.30).
[“Synes” ≙ Cyberspace/Großcomputer]

Ein kleiner Planet am Rande der Galaxis spielt dabei eine große Rolle: Feldeváye – die (neue) Heimat der Künste.

Wer die Arbeits- und Denkwutwelten von Dietmar Dath auch nur ansatzweise zur Kenntnis genommen hat, weiß, dass dieser Plan sehr ernst gemeint ist und dass es sich nicht um ein tausende Jahre in die Zukunft verlegtes Gespinsel, sondern um das Schicksal der Künste in der digitalen Revolution von heute handelt.

Warum dann ein SF-Roman und keine theoretische Auseinandersetzung? Nun, letztere gibt es bereits von ihm, mehrfach sogar, und ein SF-Szenario birgt interessante Instrumente: Verfremdung, Verschlüsselung, Radikalisierung, Unterhaltung, Spiel! Wir werden sehen.

Jedenfalls wird nichts aus meinem Plan, in diesem Sommer endlich “Anna Karenina” zu lesen.

Nein, Feldeváye soll es sein! Dies ist der Anfang eines neuen Lesetagesbuchs.

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