Das konnte ja nicht gutgehen: Da setzt die Akademie der
Künste die Schriftstellerin Anne Weber zwischen den Leiter des Walter-Benjamin-Archivs
(Erdmut Wizisla) und den Benjamin-Herausgeber (Uwe Steiner) und lässt die drei
über die Idee der „Deutschen Bauhütte“ von Florens Christian Rang reden, dem
Urgroßvater Anne Webers.
Dieses Werk
spielt zwar eine wichtige Rolle in Webers neuem Buch “Ahnen”, aber eben nur im
Kontext ihres großartigen
“Zeitreisetagebuchs”, nur im Kontext des viel umfassenderen und poetologisch
innovativen Projekts der Autorin. Die “Deutsche Bauhütte” davon zu isolieren
und nun für sich und im komplizierten Zusammenhang mit der Freundschaft von
Rang und Benjamin besprechen zu wollen, das konnte nur schiefgehen.
Außerdem war dies wieder einmal eine der Veranstaltungen, in denen die deutschen intellektuellen Herren nicht den Hauch
eines Versuchs unternehmen, dem Publikum zu vermitteln, worum es überhaupt
geht. Die fast hundert Leute, die gestern in die Akademie gekommen waren, haben
das ja zum größten Teil nicht
wegen Florens Christian Rang und den beiden Benjamin-Verstehern getan, sondern wegen Anne Weber. Am Ende wussten
sie weder etwas über die “Deutsche Bauhütte”, noch über “Ahnen”, sofern sie es
nicht selbst gelesen hatten.
Das ist eine Unverschämtheit gegenüber Anne Weber, die ihren besten Moment hatte, als sie Uwe Steiner gestand, sie sei ja so erfreut gewesen, endlich einmal einen Benjamin-Spezialisten befragen zu können, allein sie hätte seine Antworten nicht verstanden.
Das ist eine Unverschämtheit gegenüber Anne Weber, die ihren besten Moment hatte, als sie Uwe Steiner gestand, sie sei ja so erfreut gewesen, endlich einmal einen Benjamin-Spezialisten befragen zu können, allein sie hätte seine Antworten nicht verstanden.
Und niemand auf
dem Podium ergriff die Gelegenheit, daraus eine Brücke zu einem echten Gespräch
zu bauen. Was ja im Sinne von Florens Christian Rang gewesen wäre… Ach je!
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