Cookie

Montag, 30. März 2015

Steffen Kopetzkys Roman „Risiko“ – Ein Leserblog (4): Dschihad für Deutschland

1900-1915: Die reichhaltigsten 15 Jahre der deutschen Geschichte... Ich hätte auch die österreichisch-ungarische mit erwähnen sollen. 

Kopetzky bedient sich genüsslich.

Zum Beweis ein Griff in die Kiste. Ich habe hier im Blog nicht die Zeit und den Raum und den Wunsch, das näher auszuarbeiten. Man lese einfach die anklickbaren Artikel zu den folgenden Namen oder eben den ganzen unterhaltsamen Roman!

Im Zusammenhang mit der deutschen Afghanistan-Expedition von 1914/16 tauchen in „Risiko“ ein paar höchst abenteuerliche (aber reale) Gestalten auf. Jeder hatte seine Vorgeschichte und jedem einzelnen von ihnen wird nachgesagt, er wäre ein deutscher Lawrence (von Arabien) gewesen. Die Fotos unten sprechen für sich. Aber die Namen dieser deutschen Abenteurer sind im heißen Sand der Geschichte versunken, und eine schriftstellerische Begabung wie im Falle von T. E. Lawrence („Seven Pillars of Wisdom“) war leider nicht dabei. Im übrigen hilft ein früher Tod auch immer zur Legendenbildung, und das war bei den deutschen Herren nicht der Fall.

Max von Oppenheim
Der kreative Geist hinter der Idee, man könne die Muslime der Welt zum Dschihad gegen die Feinde Deutschlands aufstacheln, war der Orientalist Max von Oppenheim (1860-1946). Er überzeugte die Berliner Ministerien von seinem Plan und organisierte die in Kriegszeiten äußerst mühsame Expedition.

Der Leiter der Expedition war zunächst der Diplomat Wilhelm Wassmuss (1880-1931).

Wilhelm Wassmuss
Nach Meinungsverschiedenheiten mit Wassmuss übernahm der Offizier und Geograf Oskar von Niedermayer (1885-1948) ab Bagdad die Führung.


Oskar Niedermayer (Mitte)
Auch der österreichisch-tschechische Orientalist Alois Musil (1868-1944) figuriert in diesem Roman.

Alois Musil
Steffen Kopetzky holt diese Männer für eine Lesewoche aus dem Staub der Geschichte. Wir erschaudern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen