So, ich hab’ ihn
durch: alle 730 Seiten; es braucht etwas Lesegeduld, aber der Autor hat so dies
und das eingebaut, das die Neugier auf das Ende der Geschichte wach hält, und
auch die Liebesgeschichte, auf die ich noch kurz vor Schluss keinen roten
Heller mehr gesetzt hätte, bekommt ihr Happy End. Es ist ein großartiger und spannender Abenteuerroman und
mehr als das.
Rezensenten haben
es schwer mit diesem an Geschichte und Geschichten fast übervollem Buch: Ehe
sie auch nur die Hälfte der erwähnenswerten Aspekte abgearbeitet haben, sind
die ihnen zustehenden Zeilen oder Sendeminuten gefüllt, und fürs Wesentliche
reicht die Zeit dann nicht mehr. Manche scheinen den Roman auch nur zur Hälfte
gelesen zu haben.
Die bisher
sorgfältigste und reichhaltigste Rezension stammt von Shirin
Sojitrawalla im Deutschlandfunk, die man auf der Website lesen oder in zwanzig Minuten anhören kann.
Das gibt mir die Gelegenheit, mich aufs Wesentliche zu
konzentrieren, und das sind die kunstvoll in den Gesamtverlauf der
realhistorischen Erzählung eingewobenen fiktiven Elemente des „Großen Spiels“ und
die Bildungsgeschichte der Hauptfigur Sebastian Stichnote. Ja: Bei „Risiko“
handelt es sich tatsächlich um einen deutschen Bildungsroman, der den Helden
durch Höhen und Tiefen führt, an symbolischen Überhöhungen nicht spart und mit
einer kathartischen Überraschung endet.
Wenden wir uns zunächst dem „Großen Spiel” zu (siehe den nächsten Beitrag).
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