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Sonntag, 13. September 2020

Nietzsche (14): Fragen



Gibt es typisch nationale und generationsspezifische Rezeptionen von Nietzsches Werk? Stehen also zum Beispiel die Interpretationen von Deleuze, Foucault und Derrida für die Rezeption der Generation der französischen Postmoderne, die bei Nietzsche allerlei finden zu können meinte, was in den Rahmen ihrer nationalen Philosophie passte? Und ähnlich bei der amerikanischen Philosophie (Arthur Danto, Richard Rorty, Hilary Putnam) und beim internationalen Kommunismus (Georges Lukács, Domenico Losurdo)? Das hieße demnach auch, dass Nietzsche in den jeweiligen National- und Machtkulturen für bestimmte und sogar sich widersprechende Zwecke besonders gut geeignet war und ist, gerne auch als Bösewicht.

 

Mit keinem Philosophen ist das leichter zu erreichen als mit Nietzsche: das liegt an der spezifischen Eigenart seines Philosophierens und insbesondere an seiner Methode. Bei den nationalen Interpretationen kann es sich also um unbewusste, halbbewusste oder gar mutwillige Falschinterpretationen seines Werkes handeln. Ich kann diese Fragen nicht beantworten, aber ich vermute, dass da etwas dran ist.

 

Und natürlich ist dann auch die Frage interessant: wie sieht es mit der deutschen Rezeption Nietzsches aus? Und wie mit der niederländischen?

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