Der Untergang Berlins aus der Sicht des letzten überlebenden Elefanten im Zoologischen Garten

Bei der Suche nach Fotos von Berlin im Jahr 1945 stieß ich zufällig auf eine Website mit nie gesehenen Fotografien des bombardierten Zoos und seiner Umgebung in Charlottenburg. Darunter befand sich auch dieses Bild mit erschossenen Tieren, die aus dem Zoo geflüchtet waren:

Die Website ist der Geschichte des Zoologischen Gartens in Berlin vor, während und nach dem Krieg gewidmet. Der Autor präsentiert hunderte Fotos vom Kriegsgeschehen, den Zerstörungen und toten und überlebenden Tieren; eine faszinierende Sammlung!

Doch damit nicht genug: Das Schicksal des Zoos und seiner Tiere, von denen hunderte im Bombenkrieg umgekommen sind, hat den Autor so fasziniert und mitgenommen, dass er diese Geschichte aus der Sicht des letzten überlebenden Elefanten Siam erzählt und daraus einen Roman gemacht hat.

Auf seiner Home-Seite stellt Curtis Christopher Comer diesen Roman vor: “The Elephant Gate. The True Story of Siam, the Last Elephant in Berlin (2013).  Das Buch beginnt mit den Zeilen:

1943

The elephant stood motionless among the chaos. Even as deadly ordnance rained from the heavens, obliterating everything around him, killing, maiming, burning, he stood as if chained to a tree. Animals in surrounding enclosures shrieked in terror as explosion after explosion shook the sandy ground, their cries filling the air like some grotesque death chorus, accompanied by the whistle oft he falling hell.

Curtis Christopher Comer, The Elephant Gate, S. 1 (2013)

Das Elefantentor, nach dem der Roman seinen Titel hat

Auf amazon.com kann man die ersten Seiten des Romans lesen. Ein merkwürdiges Buch, über das ich vorläufig nichts weiter sagen kann. Ich habe keine Rezensionen gefunden. Auch das ist merkwürdig, denn die Thematik ist doch einigermaßen spektakulär. Es ist der erste Roman des Autors, der bisher vor allem durch schwule Pornogeschichten aufgefallen ist. Merkwürdig auch das. In seinem Blog erläutert er seine Motivation.

Auch in Deutschland scheint niemand das Buch zur Kenntnis zu nehmen. Schaut’s euch doch mal an!