Eine Ironie der Streikzeit bei der Deutschen Bahn: In der
neuen „Zeit“ mit der Krimi-Bestenliste vom November 2014 rückt ein deutscher
Krimi auf Platz 1, in dem die freie Fahrt mit der Deutschen Bahn eine
Hauptrolle spielt: Franz Dobler, „Ein Bulle im Zug“ (Tropen Verlag, Berlin
2014, 347 S., 21,95 Euro).
Der Bulle ist Kommissar Fallner, der bei einem Einsatz einen
jungen Libanesen erschossen hat und damit nicht klar kommt. Er steigt in einen
Zug und fährt mit seiner "Bahncard 100" wochenlang durch Deutschland. Das haben
wir literarisch zuletzt 1981 in Sten Nadolnys Roman „Netzkarte“ erlebt. Und wie
dort erhalten wir auch hier „eine bösartige und doch wieder realistische
Beschreibung des geistigen Zustandes der Republik“ (Tobias Gohlis in seiner
Besprechung im Nordwestradio), nun allerdings auf dem irgendwie doch etwas
heftigeren Niveau des Jahres 2014 (politisch!, gesellschaftlich!!, sexuell!!!).
„Fallners lange Fahrt zu sich selbst führt über Szenen und
Stationen, die ein Panorama deutscher Gegenwart ergeben – von Dobler dem wahren
Leben abgelauscht und in allerhöchster Präzision sprachlich glänzend imitiert“,
jubelt Alexander Camman in der neuesten Streik-Zeit.
ICE-ZEIT |
Na, dann man los, ihr Lokführer der Nation: Jetzt, wo alle Züge
stehen, lest dieses Buch. Ihr habt ja die Zeit dazu. Und die ZEIT. Da könnt ihr noch was lernen:
politisch!, gesellschaftlich!!, sexuell!!!
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