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Donnerstag, 6. November 2014

Zur Zeit der stehenden Züge: Franz Dobler, Ein Bulle im Zug

Eine Ironie der Streikzeit bei der Deutschen Bahn: In der neuen „Zeit“ mit der Krimi-Bestenliste vom November 2014 rückt ein deutscher Krimi auf Platz 1, in dem die freie Fahrt mit der Deutschen Bahn eine Hauptrolle spielt: Franz Dobler, „Ein Bulle im Zug“ (Tropen Verlag, Berlin 2014, 347 S., 21,95 Euro).

Der Bulle ist Kommissar Fallner, der bei einem Einsatz einen jungen Libanesen erschossen hat und damit nicht klar kommt. Er steigt in einen Zug und fährt mit seiner "Bahncard 100" wochenlang durch Deutschland. Das haben wir literarisch zuletzt 1981 in Sten Nadolnys Roman „Netzkarte“ erlebt. Und wie dort erhalten wir auch hier „eine bösartige und doch wieder realistische Beschreibung des geistigen Zustandes der Republik“ (Tobias Gohlis in seiner Besprechung im Nordwestradio), nun allerdings auf dem irgendwie doch etwas heftigeren Niveau des Jahres 2014 (politisch!, gesellschaftlich!!, sexuell!!!).


ICE-ZEIT
„Fallners lange Fahrt zu sich selbst führt über Szenen und Stationen, die ein Panorama deutscher Gegenwart ergeben – von Dobler dem wahren Leben abgelauscht und in allerhöchster Präzision sprachlich glänzend imitiert“, jubelt Alexander Camman in der neuesten Streik-Zeit.


Na, dann man los, ihr Lokführer der Nation: Jetzt, wo alle Züge stehen, lest dieses Buch. Ihr habt ja die Zeit dazu. Und die ZEIT. Da könnt ihr noch was lernen: politisch!, gesellschaftlich!!, sexuell!!!

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