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Mittwoch, 26. November 2014

Wagner, Peps und Powers


Da ich mich mit Richard Wagner nie ausführlich beschäftigt habe, war mir auch entgangen, welche Rolle Hunde in seinem Leben und für sein Komponieren gespielt haben. Beim Hineinlesen in Richard Powers´ neuen Roman „Orfeo“ erfuhr ich zum ersten Mal von Peps:


Minna Wagner mit Peps (1853)
„Peps, Wagners Spanielmuse und Mitautorin von Tannhäuser. Peps lag während der Arbeit zu Wagners Füßen unter dem Klavier. Wenn dem Hund eine Passage nicht gefiel, sprang er auf den Tisch und heulte, bis Wagner die Phrase verwarf.“ 
(Richard Powers, Orfeo, Frankfurt am Main 2014, S. 18)


Zur Sicherheit habe ich noch einmal nachgeprüft, ob dieser Anekdote wohl zu vertrauen ist und entdeckte dabei, dass das Phänomen sogar noch viel größere Ausmaße hat. Letztes Jahr ist ein vergnügliches Buch dazu erschienen: Kerstin Decker, „Richard Wagner, mit den Augen seiner Hunde betrachtet“ (Berlin 2013).


Und da ich in der „Ouvertüre“ von Powers´ „Orfeo“ (ja, das Buch beginnt mit dem Satz "Am Anfang also eine Ouvertüre") noch Folgendes über die Hauptfigur erfuhr, werde ich den eigentlich eingeplanten Roman „Drei Bauern auf dem Weg zum Tanz“ (über das Foto von August Sander) erst einmal zur Seite legen:


„Der Mann ist im Ruhestand, und Leute im Ruhestand legen sich alle möglichen Hobbys zu (...sic!, P.G.). Peter Els jedoch will nur noch eines in diesem Leben erreichen: Er will sich aus den Zwängen der Zeit befreien und will die Zukunft hören.“ (Orfeo, S. 9)


Das interessiert mich sehr, da ich meinem Flaneur ja auch gerade geraten habe, sich aus den Zwängen der Vergangenheit zu befreien, wovon wir hier noch mehr hören werden.

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