Ist aber alles ernst gemeint: Das Denkmal hat vor zwei
Wochen auf einem Kreisverkehr in Venlo seinen Platz gefunden. Quo vadis,
Batavia?
Cookie
Dienstag, 31. Dezember 2013
Adler und Löwe – Deutsch-niederländische Verbrüderung à la Venlo
Es gibt “Christmas in July”, warum nicht auch Aprilscherze
zu Weihnachten? Das dachte ich, als ich in der Zeitung und im Internet von diesem
Projekt Arno Coenens hörte. Die Gemeinde Venlo ließ sich vom Supermarkt “Die 2
Brüder von Venlo” anlässlich seines 50jährigen Bestehens eine Skulptur schenken,
die der deutsch-niederländischen Freundschaft und dem Konsumismus geweiht ist:
Brothers in Consuming!
Freitag, 27. Dezember 2013
Café Deutschland – Statistiken
Dieses Blog wird seit geraumer Zeit relativ konstant
zwischen fünf-und sechstausend Mal pro
Monat angeklickt. Das ist nicht wirklich viel, gibt mir aber das Gefühl, genug
Aufmerksamkeit zu bekommen.
Möglicherweise wäre mir auch das Gefühl genug, wenn ich nur
einen einzigen Leser hätte, und sei er ich selbst. Vielleicht würde ich dann
weniger häufig, aber besser schreiben. Aber das werde ich nicht ausprobieren.
Die Statistiken, die ich bei Blogspot einsehen kann, sind
trügerisch. Viele Anklicker sind auf der Suche nach etwas ganz anderem als ich
es zu bieten habe und nicht als wirkliche Leser zu betrachten. Das ist mir mit
einem Artikel so gegangen, den ich für einen meiner besten halte: “Der Philosoph auf dem Fahrrad”. Es geht dabei um Peter Sloterdijk. Ziemlich schnell
erreichte er mehr als tausend, schließlich 1700 vermeintliche Leser. Ich war
darüber sehr erfreut, bis ich merkte, dass die meisten Klicks über das Suchwort
“Napoleon” zu mir gefunden hatten, und der spielt nur ganz indirekt und
ironisch eine Rolle darin.
Oder mein Beitrag “Das Stadtschloss kommt – Berlin geht baden”, ein sehr ironischer Text in Gestalt eines fiktiven Zeitungsartikels: mit
über 3000 Klicks einer der meistgelesenen Posts. Warum? Die Statistik zeigt es
gnadenlos: Weil in ihm der Name Merkel im Zusammenhang mit FKK-Kultur vorkommt
und tausende Klicker im Netz auf der Suche nach angeblichen Nacktfotos der
jungen Angela Merkel sind.
Zufriedener kann ich mit einigen Polemiken und Rezensionen sein,
die jeweils zwischen 200 und 600 Klicks bekommen haben von Lesern, die auch
wirklich danach auf der Suche waren, zum Beispiel “Der Einzige unter den vielen, ratlos” (382), "Wir sind Cro" (605) und “Maxim Biller im Kopf von BrunoSchulz” (205).Mittwoch, 25. Dezember 2013
Gott und die Götter – Oh Gott, oh Gott!
Heute Morgen las ich in der deutschen Übersetzung von “Burning
the Days”, der Autobiographie von James Salter, den Satz:
Dieser Satz hat mich den ganzen Tag verfolgt. Es lohnt sich, über ihn nachzudenken.
Etwa zur gleichen Zeit muss dieses Foto vom Weihnachtsmorgengottesdienst im Kölner Dom entstanden sein, mit dem ich mich heute Abend bei Spiegel-online konfrontiert sah. Ich bin mir zwar sicher, dass James Salter an andere Formen und Inhalte Gottes gedacht hat, aber es lohnt sich, auch hierüber nachzudenken.
“Ich verehre keine Götter, aber ich bin froh zu wissen, dass
es sie gibt.”
(James Salter, Verbrannte
Tage”, Berlin 2000, S. 10)Dieser Satz hat mich den ganzen Tag verfolgt. Es lohnt sich, über ihn nachzudenken.
Etwa zur gleichen Zeit muss dieses Foto vom Weihnachtsmorgengottesdienst im Kölner Dom entstanden sein, mit dem ich mich heute Abend bei Spiegel-online konfrontiert sah. Ich bin mir zwar sicher, dass James Salter an andere Formen und Inhalte Gottes gedacht hat, aber es lohnt sich, auch hierüber nachzudenken.
Berliner Weihnacht 1918
Berliner Weihnacht 1918
Am Kurfürstendamm da hocken zusamm
Die Leute von heute mit grossem Tamtam.
Brillanten mit Tanten, ein Frack mit was drin,
Ein Nerzpelz, ein Steinherz, ein Doppelkinn.
Perlen perlen, es perlt der Champagner.
Kokotten spotten: Wer will, der kann ja
Fünf Braune für mich auf das Tischtuch zählen ..
Na, Schieber, mein Lieber? - Nee, uns kanns nicht fehlen,
Und wenn Millionen vor Hunger krepieren:
Wir wolln uns mal wieder amüsieren.
Am Wedding ists totenstill und dunkel.
Keines Baumes Gefunkel, keines Traumes Gefunkel.
Keine Kohle, kein Licht ... im Zimmereck
Liegt der Mann besoffen im Dreck.
Kein Geld - keine Welt, kein Held zum lieben ...
Von sieben Kindern sind zwei geblieben,
Ohne Hemd auf der Streu, rachitisch und böse.
Sie hungern - und frässen ihr eignes Gekröse.
Zwei magre Nutten im Haustor frieren:
Wir wolln uns mal wieder amüsieren.
Es schneit, es stürmt. Eine Stimme schreit: Halt ...
Über die Dächer türmt eine dunkle Gestalt ...
Die Blicke brennen, mit letzter Kraft
Umspannt die Hand einen Fahnenschaft.
Die Fahne vom neunten November, bedreckt,
Er ist der letzte, der sie noch reckt ...
Zivilisten ... Soldaten ... tach tach tach ...
Salvenfeuer ... ein Fall vom Dach ...
Die deutsche Revolution ist tot ...
Der weisse Schnee färbt sich blutrot ...
Die Gaslaternen flackern und stieren ...
Wir wolln uns mal wieder amüsieren ...
Klabund (1890-1928)
Am Kurfürstendamm da hocken zusamm
Die Leute von heute mit grossem Tamtam.
Brillanten mit Tanten, ein Frack mit was drin,
Ein Nerzpelz, ein Steinherz, ein Doppelkinn.
Perlen perlen, es perlt der Champagner.
Kokotten spotten: Wer will, der kann ja
Fünf Braune für mich auf das Tischtuch zählen ..
Na, Schieber, mein Lieber? - Nee, uns kanns nicht fehlen,
Und wenn Millionen vor Hunger krepieren:
Wir wolln uns mal wieder amüsieren.
Am Wedding ists totenstill und dunkel.
Keines Baumes Gefunkel, keines Traumes Gefunkel.
Keine Kohle, kein Licht ... im Zimmereck
Liegt der Mann besoffen im Dreck.
Kein Geld - keine Welt, kein Held zum lieben ...
Von sieben Kindern sind zwei geblieben,
Ohne Hemd auf der Streu, rachitisch und böse.
Sie hungern - und frässen ihr eignes Gekröse.
Zwei magre Nutten im Haustor frieren:
Wir wolln uns mal wieder amüsieren.
Es schneit, es stürmt. Eine Stimme schreit: Halt ...
Über die Dächer türmt eine dunkle Gestalt ...
Die Blicke brennen, mit letzter Kraft
Umspannt die Hand einen Fahnenschaft.
Die Fahne vom neunten November, bedreckt,
Er ist der letzte, der sie noch reckt ...
Zivilisten ... Soldaten ... tach tach tach ...
Salvenfeuer ... ein Fall vom Dach ...
Die deutsche Revolution ist tot ...
Der weisse Schnee färbt sich blutrot ...
Die Gaslaternen flackern und stieren ...
Wir wolln uns mal wieder amüsieren ...
Klabund (1890-1928)
Dienstag, 24. Dezember 2013
Adventskalender – Das vierundzwanzigste Türchen
Montag, 23. Dezember 2013
Sonntag, 22. Dezember 2013
Samstag, 21. Dezember 2013
Freitag, 20. Dezember 2013
Nazi-Raubkunst im Netz
Von vielen Bildern der Sammlung Gurlitt stehen inzwischen
Fotos auf der Website Lost Art, die die Bundesrepublik Deutschland eingerichtet
hat. Sie sind dort unter der etwas ominösen Kategorie “Schwabinger Kunstfund” zu
finden. Es ist übrigens noch nicht deutlich, wie viele und welche der Bilder als "Raubkunst" zu betrachten sind.
Peter Handke online
Nur für Hardcore-Handke-Fans: Es gibt eine sehr reichhaltige
Website zum Werk des österreichischen Autors Peter Handke.
Donnerstag, 19. Dezember 2013
Mittwoch, 18. Dezember 2013
Dienstag, 17. Dezember 2013
Montag, 16. Dezember 2013
Sonntag, 15. Dezember 2013
Samstag, 14. Dezember 2013
Freitag, 13. Dezember 2013
“Groko” ist das Wort des Jahres – Warum wohl?
“Groko” ist das Wort des Jahres, wird soeben gemeldet. Das ist die Kurzfassung für "Große Koalition". Bei
der Begründung der “Gesellschaft für deutsche Sprache” wird auf den Anklang zu “Kroko”
beziehungsweise “Krokodil” verwiesen. Das erscheint mir doch etwas hergeholt.
In meinen Assoziationen tauchte als erstes das gute alte deutsche Wort “Großkotz” auf. Man achte auf die Synonyme, die der Online-Duden dazu gibt.
In meinen Assoziationen tauchte als erstes das gute alte deutsche Wort “Großkotz” auf. Man achte auf die Synonyme, die der Online-Duden dazu gibt.
Angriff auf das digitale Imperium – mit den Waffen der Vergangenheit
Angriff auf das digitale Imperium |
Meint sie im Ernst, dass der Aufruf dieser 560
Schriftsteller irgendwo in der Welt – mit Ausnahme des guten, alten deutschen Feuilletons
natürlich – besondere Aufmerksamkeit erhält? Und glaubt sie wirklich, dass ein
paar hundert Autoren gegen die staatlichen und wirtschaftlichen Kontrollmaffias
der westlichen und östlichen Welt irgendetwas ausrichten können?
Die Intellektuellen dürfen ihren Bühnenauftritt haben, in
ihrem Dorfstück von vor hundert Jahren, aber die Wirklichkeit spielt hinter den
Kulissen und draußen: in der wahnsinnig interessanten Welt des 21.
Jahrhunderts.Es ist als ob ein mittelalterliches Ritterheer gegen die heutige amerikanische Luftwaffe antreten wollte. Da müssen die tapferen Ritter sich schon was anderes überlegen.
P.S. Der Online-Artikel “Angriff auf das digitale Imperium” von
Iris Radisch ist in Teilen nicht identisch mit dem Artikel in der Printausgabe.
Donnerstag, 12. Dezember 2013
Mittwoch, 11. Dezember 2013
Juli Zehs Aufruf “Writers Against Mass Surveillance” – Ein wirksames Instrument?
Gerichtet ist der Aufruf an niemanden konkret. Auf die Frage
nach der Wirksamkeit der Aktion antwortete Juli Zeh:
“Wir erwarten nicht, dass etwas Messbares passiert. Dieses
Problem lässt sich ja nicht per Knopfdruck lösen. Es geht darum, in diesem
Bewusstseinswandel den nächsten Schritt gemacht zu haben. Durch den Brief an
Merkel hatten wir auf einmal Mitstreiter in Deutschland. Jetzt haben wir
Mitstreiter auf der ganzen Welt. Egal, ob wir als Nächstes unseren Aufruf in
der UN-Generalversammlung vorlesen oder wieder einen Aufruf schreiben: Wir sind
von Einzelkämpfern zum Teil einer Bewegung geworden.”
Ich persönlich erwarte allerdings, dass der Aufruf einfach verpufft
und die viele Mühe umsonst war. Das Beispiel Snowden zeigt im übrigen, welche
Macht gerade ein Einzelkämpfer haben kann. Es wäre der Überlegung wert, ob nicht eine “Bewegung”
die Lösung ist, sondern viele, viele Einzelkämpfer. Einzelkämpfer die die Methode
anwenden, die von Rudi Dutschke 1967 ausgerufen wurde: den Marsch durch die Institutionen.
Die deutschsprachigen Schriftsteller auf der Liste sind zum
großen Teil die üblichen Verdächtigen, die gerne und schnell mal eine Petition
unterzeichnen. Einige fehlen, von denen man es auch nicht anders erwartet hätte: Peter
Handke, Botho Strauss und Martin Mosebach zum Beispiel. Aber was ist mit Maxim
Biller, Thomas Brussig, Dietmar Dath, Ulla Hahn, Helmut Krausser und Martin
Walser?Die Begründungen der Befürworter liegen auf der Hand. Interessanter würde ich ja diejenigen der bewussten Nichtunterzeichner finden.
Dienstag, 10. Dezember 2013
Montag, 9. Dezember 2013
Sonntag, 8. Dezember 2013
Samstag, 7. Dezember 2013
Freitag, 6. Dezember 2013
Donnerstag, 5. Dezember 2013
Herfried Münkler, Der große Krieg – Zeit für ein großes Buch
Morgen erscheint Herfried Münklers opus magnum:
“Der große Krieg. Die Welt 1914-1918”, Rowohlt Berlin 2013, 928 Seiten, 29,95 Euro.
Mittwoch, 4. Dezember 2013
Fack ju Göhte – Einer der erfolgreichsten deutschen Filme aller Zeiten
Er läuft erst fünf Wochen … und läuft und läuft und läuft
wie kein anderer: der Film “Fack ju Göhte” von Bora Dagtekin, eine Schul- und
Teenagerkomödie wie es sie im deutschen Kino noch nicht gegeben hat.
Moritz von Uslar sieht in seiner Besprechung in der ZEIT Nr.
50 die Sprache als das Geheimnis für den Erfolg des Films:
“Vielleicht weiß zurzeit kein zweiter deutscher Autor neben
Bora Dagtekin so genau, wie auf deutschen Schulhöfen, in U-Bahnen und auf
Tankstellen gesprochen wird. Es ist ein grobes, derbes, plastisches, wunderbar
falsches Deutsch, das aber auf Anhieb einleuchtet und richtig klingt:
Kiezdeutsch, cooles Deutsch, Locker-Deutsch, Asi-Deutsch, Multikulti-Deutsch,
Balkan-Deutsch, kreolisches Deutsch.”
Hier ist der Trailer auf Youtube.
Hier ist der Trailer auf Youtube.
Näheres in den Rezensionen in der “Welt”, in der “BerlinerZeitung” und im “Kölner Stadtanzeiger”.
Dienstag, 3. Dezember 2013
Montag, 2. Dezember 2013
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