Möglicherweise wäre mir auch das Gefühl genug, wenn ich nur
einen einzigen Leser hätte, und sei er ich selbst. Vielleicht würde ich dann
weniger häufig, aber besser schreiben. Aber das werde ich nicht ausprobieren.
Die Statistiken, die ich bei Blogspot einsehen kann, sind
trügerisch. Viele Anklicker sind auf der Suche nach etwas ganz anderem als ich
es zu bieten habe und nicht als wirkliche Leser zu betrachten. Das ist mir mit
einem Artikel so gegangen, den ich für einen meiner besten halte: “Der Philosoph auf dem Fahrrad”. Es geht dabei um Peter Sloterdijk. Ziemlich schnell
erreichte er mehr als tausend, schließlich 1700 vermeintliche Leser. Ich war
darüber sehr erfreut, bis ich merkte, dass die meisten Klicks über das Suchwort
“Napoleon” zu mir gefunden hatten, und der spielt nur ganz indirekt und
ironisch eine Rolle darin.
Oder mein Beitrag “Das Stadtschloss kommt – Berlin geht baden”, ein sehr ironischer Text in Gestalt eines fiktiven Zeitungsartikels: mit
über 3000 Klicks einer der meistgelesenen Posts. Warum? Die Statistik zeigt es
gnadenlos: Weil in ihm der Name Merkel im Zusammenhang mit FKK-Kultur vorkommt
und tausende Klicker im Netz auf der Suche nach angeblichen Nacktfotos der
jungen Angela Merkel sind.
Zufriedener kann ich mit einigen Polemiken und Rezensionen sein,
die jeweils zwischen 200 und 600 Klicks bekommen haben von Lesern, die auch
wirklich danach auf der Suche waren, zum Beispiel “Der Einzige unter den vielen, ratlos” (382), "Wir sind Cro" (605) und “Maxim Biller im Kopf von BrunoSchulz” (205).
merci liebe :-)
AntwortenLöschen