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Donnerstag, 17. Dezember 2015

Flüchtlinge, Geflüchtete, Zufluchtsuchende



Das Wort „Lehrling“ ist in Westdeutschland ja schon seit 1971 durch „Auszubildender“ bzw. „Auszubildende“ ersetzt worden, weil –„ling“ auf ein männliches Wesen verweist und mit dem neuen Wort ein geschlechtsneutraler Plural möglich ist. In der DDR, in der weibliche Gleichberechtigung im Berufsleben viel selbstverständlicher war, ist man/frau gar nicht darauf gekommen, solch ein Unwort zu erfinden.

Erstaunlich, dass es bei dem Wort „Flüchtling“ in der aktuellen Situation eine ganze Weile gedauert hat, bis die deutsche Neusprechbewegung darauf gekommen ist, dass es ja auch weibliche Flüchtlinge gibt und man besser von „Geflüchteten“ sprechen sollte.

Indes: „Die Deutschen sind ein ernsthaftes Volk“ (Cees Nooteboom). Sie denken und denken und denken immerfort. Und so ist jemand auf noch ein neues Wort gekommen, das die Situation der Fliehenden genau in dem Moment trifft, wenn sie bei uns ankommen und es darauf ankommt, wie sie empfangen werden: Es handelt sich dann nämlich um „Zufluchtsuchende“.

Und nicht um Wegzuschickende.

Auf der Website sprachlog.de gibt es einen reichhaltigen Artikel zu diesem Thema.

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