Das Wort „Lehrling“
ist in Westdeutschland ja schon seit 1971 durch „Auszubildender“ bzw. „Auszubildende“
ersetzt worden, weil –„ling“ auf ein männliches Wesen verweist und mit dem
neuen Wort ein geschlechtsneutraler Plural möglich ist. In der DDR, in der
weibliche Gleichberechtigung im Berufsleben viel selbstverständlicher war, ist
man/frau gar nicht darauf gekommen, solch ein Unwort zu erfinden.
Erstaunlich, dass
es bei dem Wort „Flüchtling“ in der aktuellen Situation eine ganze Weile
gedauert hat, bis die deutsche Neusprechbewegung darauf gekommen ist, dass es
ja auch weibliche Flüchtlinge gibt und man besser von „Geflüchteten“ sprechen
sollte.
Indes: „Die
Deutschen sind ein ernsthaftes Volk“ (Cees Nooteboom). Sie denken und denken und denken
immerfort. Und so ist jemand auf noch ein neues Wort gekommen, das die Situation der
Fliehenden genau in dem Moment trifft, wenn sie bei uns ankommen und es darauf
ankommt, wie sie empfangen werden: Es handelt sich dann nämlich um „Zufluchtsuchende“.
Und nicht um Wegzuschickende.
Und nicht um Wegzuschickende.
Auf der Website
sprachlog.de gibt es einen reichhaltigen Artikel zu diesem Thema.
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