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Freitag, 27. Juni 2014

Ilse Werner - Fips der Pfeifer


Ilse Werner, Ich über mich, 1943
Ich bin dabei, ein posthumer Fan von Ilse Werner zu werden. Sie konnte auch sehr schön pfeifen. Heute mal Fips der Pfeifer (1941), ein Lied von Peter Igelhoff, mit dem man sich auch beschäftigen sollte. Die Ufa-Welt in Babelsberg kann man nicht einfach unter Nazi-Filmindustrie abbuchen. 




Ilse Werners Buch "Ich über mich", das ich in meinem Beitrag vom 24. Juni als "Autobiografie" bezeichnet habe, ist leider nur ein schmales Bändchen (55 Seiten), in dem auch Beiträge von Kollegen gesammelt sind.

Mittwoch, 25. Juni 2014

Kaiserdämmerung (12) - Oswald Herzog, Revolution

Oswald Herzog, Revolution (1919)

Kaiserdämmerung (11) - August Stramm, Weltwehe

August Stramm, Weltwehe

August Stramm
Nichts Nichts Nichts
Haucht
Nichts
Hauchen
Nichts
Hauch
Wägen
Wägen wegen
Wegen regen
Stauen
Lauen
Weben schweben wallen ballen
Warmen
Biegen bogen
Wärmen
Drehen drehen
Dunsten
Streifen glimmen
Fachen
Hitzen
Glühen
Weilen
Sieden brodeln rauschen brausen
Züngeln springen
Flammen spritzen
Platzen
Knattern knallen krachen

[zum Weiterlesen hier klicken:]

Dienstag, 24. Juni 2014

Ilse Werner - eine Niederländerin in Babelsberg

Ilse Werner? Die kenn’ ich! Von „früher“. Von meiner ersten Radio- und Fernsehzeit in den fünfziger Jahren. Wahrscheinlich fanden meine Eltern sie gut, von noch früher, von den vierziger Jahren, in denen Ilse Werner eine der bekanntesten deutschen Filmschauspielerinnen war. Dachte ich jedenfalls...

... Bei unserem Spaziergang durch Babelsberg gestern waren wir auf einem abgelegenen Friedhof gelandet (G. lässt keinen aus!) und an diesem auffällig schönen und doch schlichten Grabstein stehengeblieben:


„Wir machen Musik!“, ja, das kenne ich auch. Diese Zeile verbindet sich bei mir mit der Fortsetzung „da geht euch der Hut hoch“. „Nein“, rief G., „es war: ‚da fällt euch der Bart ab’“.


Wir hatten beide Recht, stellten wir später beim Googeln fest. Das Lied „Wir machen Musik“ stammt aus dem gleichnamigen Film (1942) von Helmuth Käutner mit der einundzwanzigjährigen Ilse Werner:



Was ich weiter dazu auf YouTube gefunden habe, erinnert in seiner Ästhetik und Perfektion an die grandiosen Hollywood-Revuefilme von Busby Berkeley aus derselben Zeit.

Aber die größte Überraschung für mich ist, dass Ilse Werner keine Deutsche war, sondern eine Niederländerin, geboren 1921 in Batavia, der Hauptstadt von Niederländisch-Indien. Ihr Vater war ein niederländischer Plantagenbesitzer, der nach seiner Pleite 1931 mit der deutschen Mutter und der zehnjährigen Ilse nach Frankfurt gezogen ist.

Ilse ging in die Schauspielschule von Max Reinhardt in Wien und wurde dann mit ihren während des Krieges in Babelsberg gedrehten Filmen im Deutschen Reich bekannt und beliebt. Die deutsche Staatsangehörigkeit hat sie erst 1955 angenommen.

Gestorben ist sie einsam und verarmt in einem Altersheim in Lübeck. Mein ostfriesischer Komikerkollege Karl Dall soll sich noch um sie gekümmert haben, und vielleicht ist es ihm zu verdanken, dass sie, ihrem Wunsch entsprechend, in Babelsberg begraben wurde und den schönen Grabstein bekam.


Sie hat zweimal ihre Autobiografie veröffentlicht, 1943 unter dem Titel “Ich über mich” und 1981 unter dem Titel “So wird's nie wieder sein – Die Frau mit dem Pfiff”. Wie es für sie war, als Niederländerin im Propagandaapparat der Nazis tätig zu sein, während ihr Heimatland von deutschen Truppen besetzt war, ist mir nicht bekannt. Wir machen Musik, da bleibt mir die Luft weg!

Das ist natürlich Futter für meine deutsch-niederländischen Begegnungsgeschichten. Ich bin auf der Suche und melde mich hier im Blog damit zurück.

Montag, 23. Juni 2014

Der Spruch auf Marlene Dietrichs Grab…

Theodor Körner
…stammt aus einem Gedicht des romantischen Dichters Theodor Körner (1791-1813). Körner war als Mitglied des Lützower Freikorps bei den Kämpfen gegen Napoleons Truppen schwer verwundet worden und schrieb das Gedicht im Gefühl des nahenden Todes.


Abschied vom Leben

Die Wunde brennt - die bleichen Lippen beben -

ich fühl's an meines Herzens matterm Schlage,

hier steh ich an den Marken meiner Tage -

Gott, wie du willst! Dir hab ich mich ergeben. –

Viel gold'ne Bilder sah ich um mich schweben;

das schöne Traumbild wird zur Totenklage. -

Mut! Mut! – Was ich so treu im Herzen trage,

das muß ja doch dort ewig mit mir leben! –

Und was ich hier als Heiligtum erkannte,

wofür ich rasch und jugendlich entbrannte,

ob ich's nun Freiheit, ob ich's Liebe nannte:

Als lichten Seraph seh ich's vor mir stehen; -

und wie die Sinne langsam mir vergehen,

trägt mich ein Hauch zu morgenroten Höhen. –

Die Zeile “Hier steh ich an den Marken meiner Tage” ist in diesem Sinne zu verstehen: an der Grenze zum Tod.

Körner erholte sich zwar von dem Säbelhieb auf seinen Schädel, starb aber zwei Monate später bei weiteren Kämpfen.

Sonntag, 22. Juni 2014

Ein Engel für Marlene Dietrich


Auf dem Friedhof an der Stubenrauchstraße in Berlin-Friedenau haben wir heute das Grab von Marlene Dietrich besucht. Es ist ein ganz schlichtes, aber viel besuchtes Grab, das eigentlich einen Engel verdient hat.



Den haben wir ein Stückchen weiter gefunden; er ist bereit, sich auch um Marlene zu kümmern. Und um unsere beiden Freunde aus den siebziger Jahren, die nicht weit von ihr liegen. Er ist schon unterwegs: