Mir war damals folgendes klar:
Erstens: Diese Garantie konnten die beiden überhaupt nicht
geben, denn sie hätte nicht eingelöst werden können;
Zweitens: Wenn sie das sagten, musste die Krise auch aus der
Sicht der Regierung und der Fachleute völlig unvorhersagbare, undurchschaubare
und unbeherrschbare Ausmaße angenommen haben;
Drittens: Hier standen zwei der höchsten Regierungsrepräsentanten der
Bundesrepublik Deutschland und verkündeten eine Lüge. Okay: eine Notlüge, da
sie offenbar eine bevorstehende Panik befürchteten.
In Science-Fiction-Romanen und in kulturkritischen Prognosen
der letzten Jahre kam immer wieder die Vision vor, dass der Fortschritt der
Computertechnik binnen weniger Jahrzehnte zur Herausbildung einer
technisch-digitalen Superintelligenz führen könnte, die der biologischen
Kollektivintelligenz des Menschen überlegen wäre. Sie würde das Potential und
die Macht zu einer vollkommen anderen Zivilisation auf Erden haben.
Dieses “Monster” ist keine Zukunftsvision, sondern zum Teil
bereits Gegenwart. Davon handelt eines der bemerkenswertesten Bücher der
letzten Jahre: Frank Schirrmachers “Ego. Das Spiel des Lebens” (2013). Die
global verflochtene Finanzwelt wird von den Algorithmen superschneller Computer
gesteuert, deren Agieren von Menschen nicht mehr durchschaubar ist. Ziel ist
die größtmögliche Effizienz. Dasselbe Modell bahnt sich auch in anderen
gesellschaftlichen Bereichen an, zum Beispiel bei den Medien.Den Befindungen und Prognosen dieses Buches war die gestrige Sendung “beckmann” in der ARD gewidmet, eine der bemerkenswertesten Talkshows der letzten Jahre, an der neben Frank Schirrmacher selbst lauter kluge Leute teilnahmen.
Es lohnt sich, die Zeit zu investieren und sich diese
Sendung anzusehen. Hier gibt's sie:
Mediathek Das Erste (Je nach Verarbeitung dieses Links muss man sich noch das Datum einstellen: Donnerstag, 21. Februar, 22:45 Uhr).
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen