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Montag, 10. August 2020

Nietzsche (1): Ard Posthumas Übersetzung der Gedichte Nietzsches



Am 4. September 2020 soll Ard Posthumas Übersetzung der Gedichte Friedrich Nietzsches erscheinen (Historische Uitgeverij Groningen), ein gewaltiges Projekt, scheint mir. Viele kennen Nietzsche nur als den Philosophen mit den berühmt-berüchtigten Formeln vom „Willen zur Macht“, "Gott ist tot" und dem „Übermensch“. Dass er qualitativ und quantitativ auch ein großer Dichter war, ist weniger bekannt. In den Anthologien steht immer dasselbe halbe Dutzend. Das gilt auch für Deutschland: Die erste Gesamtausgabe von Nietzsches Gedichten ist erst 2019 erschienen (527 Seiten!).


Ich weiß nicht, wie viele Gedichte Ard Posthuma für sein Projekt ausgesucht hat, aber ein schmales Bändchen wird es nicht sein (es kostet auch stattliche 35 €). Normalerweise würden wir im September mit der Groninger Buchhandlung Godert Walther einen gemeinsamen Abend mit dem Übersetzer veranstalten. Ob das möglich sein wird, ist wegen Corona noch ungewiss.


Da wir mit einigen Alt-Kollegen zur Zeit auf Abstand eine Art Nietzsche-Disput abhalten, der zu interessanten Uneinigkeiten geführt hat, nutze ich die Gelegenheit, mein Blog wiederzubeleben: mit einer Nietzsche-Reihe; nicht linear und wissenschaftlich, sondern kreuz und quer und unterhaltsam. Serendipity!

 

Zum Abschluss für heute eine Übersetzungskostprobe von Ard Posthuma, der bereits vor zwei Jahren die Gedichte aus Nietzsches „Die fröhliche Wissenschaft“ veröffentlicht hat (bei Vantilt, Nijmegen):

 

Vademecum – Vadetecum

 

Es lockt dich meine Art und Sprach,

Du folgest mir, du gehst mir nach?

Geh nur dir selber treulich nach: -

So folgst du mir – gemach! gemach!


        Mijn taal, mijn wezen vind je goed?

        Volg je me daarom op de voet?

        Blijf liever in je eigen baan –

        Dan volg je mij – en doe kalm aan!

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