Nach dem Mauerbau wurde die Berliner S-Bahnlinie
Wannsee-Stahnsdorf, die mit dem Zwischenhalt Dreilinden von West-Berlin zum auf
DDR-Gebiet liegenden Waldfriedhof Stahnsdorf führte, eingestellt und im Laufe
der Zeit größtenteils abgebaut. Die Bahn verfügte über einen Sonderwagen für
den Transport der Särge zum Friedhof und wurde deshalb im Volksmund die „Leichenbahn“
genannt.
Nach der Wende hatte man Dringenderes zu tun als diese Linie
wiederzueröffnen, und inzwischen dürfte es auch kaum mehr zu verwirklichen
sein: Das Trajekt führt zwar durch eine der verlassensten Gegenden von Berlin,
dort wohnen allerdings einige sehr Reiche, die der S-Bahnlärm wohl stören würde.
Das Bahnhofsgebäude Dreilinden wurde abgetragen, der
Bahnsteig existiert noch, die Schienen wurden entfernt:
Auf dem Bahnsteig von Dreilinden (Foto: piedschi) |
Blick auf den Bahnsteig von der Böschung aus (Foto: piedschi) |
Ein Schienenrest liegt noch bei der ehemaligen Unterführung
des damaligen Autobahnabschnitts, der zum Grenzkontrollpunkt Dreilinden führte.
Der Kontrollpunkt und der Autobahnabschnitt wurden 1972 stillgelegt und durch
den Grenzübergang Drewitz ersetzt. Die Natur hat sich das gesamte Gebiet zurückerobert
und lädt zu exotischen Spaziergängen ein (man beachte die noch funktionsfähige Fußgängerbrücke).
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