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Montag, 11. Januar 2016

Bernhard Kuiper: “Das schönste Konzentrationslager Deutschlands”



Eingang zur Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg

Neben den naiven kleinen – aber im Grunde bedeutungslosen – Momenten der Freude, die ich erlebe, wenn ich zum Beispiel höre, dass David Bowie in der Schöneberger Hauptstraße gewohnt hat, ganz in der Nähe meiner Berliner Wohnung oder wenn ich erfahre, dass Paul Auster seine Romane auf einer Schreibmaschine aus meiner Heimatstadt Leer getippt hat (siehe meinen Beitrag vom 6. Januar), gibt es auch ebenso naive, aber irgendwie doch bedeutungsvolle Schockmomente wie gestern als ich im Berliner „Museumsjornal“ von der aktuellen Ausstellung in der Gedenkstätte Sachsenhausen las: Sie trägt den Titel “Das schönste Konzentrationslager Deutschlands“ und ist Bernhard Kuiper, dem beflissenen Architekten des Lagers gewidmet.

Bernhard Kuiper durchlief nach 1945 ohne Probleme die Entnazifizierungsprozedur und hat von 1948 bis zu seinem Tod 1988 als freier Architekt und angesehener Bürger in Leer/Ostfriesland gelebt. Seine ersten Erfahrungen mit dem Lagerbau hatte er ab 1934 bei der Umgestaltung des KZ Esterwegen im Emsland gemacht.

Ich habe in Leer nie von ihm, geschweige denn von seiner Vergangenheit gehört.

Die Ausstellung ist noch bis zum 22. Mai 2016 zu sehen.

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