Eingang zur Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg |
Neben den naiven
kleinen – aber im Grunde bedeutungslosen – Momenten der Freude, die ich erlebe,
wenn ich zum Beispiel höre, dass David Bowie in der Schöneberger Hauptstraße
gewohnt hat, ganz in der Nähe meiner Berliner Wohnung oder wenn ich erfahre,
dass Paul Auster seine Romane auf einer Schreibmaschine aus meiner Heimatstadt
Leer getippt hat (siehe meinen Beitrag vom 6. Januar), gibt es auch ebenso naive, aber
irgendwie doch bedeutungsvolle
Schockmomente wie gestern als ich im Berliner „Museumsjornal“ von der aktuellen
Ausstellung in der Gedenkstätte Sachsenhausen las: Sie trägt den Titel “Das
schönste Konzentrationslager Deutschlands“ und ist Bernhard Kuiper, dem beflissenen
Architekten des Lagers gewidmet.
Bernhard Kuiper
durchlief nach 1945 ohne Probleme die Entnazifizierungsprozedur und hat von
1948 bis zu seinem Tod 1988 als freier Architekt und angesehener Bürger in
Leer/Ostfriesland gelebt. Seine ersten Erfahrungen mit dem Lagerbau hatte er ab
1934 bei der Umgestaltung des KZ Esterwegen im Emsland gemacht.
Ich habe in Leer
nie von ihm, geschweige denn von seiner Vergangenheit gehört.
Die Ausstellung
ist noch bis zum 22. Mai 2016 zu sehen.
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