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Donnerstag, 17. Dezember 2015

Flüchtlinge, Geflüchtete, Zufluchtsuchende



Das Wort „Lehrling“ ist in Westdeutschland ja schon seit 1971 durch „Auszubildender“ bzw. „Auszubildende“ ersetzt worden, weil –„ling“ auf ein männliches Wesen verweist und mit dem neuen Wort ein geschlechtsneutraler Plural möglich ist. In der DDR, in der weibliche Gleichberechtigung im Berufsleben viel selbstverständlicher war, ist man/frau gar nicht darauf gekommen, solch ein Unwort zu erfinden.

Erstaunlich, dass es bei dem Wort „Flüchtling“ in der aktuellen Situation eine ganze Weile gedauert hat, bis die deutsche Neusprechbewegung darauf gekommen ist, dass es ja auch weibliche Flüchtlinge gibt und man besser von „Geflüchteten“ sprechen sollte.

Indes: „Die Deutschen sind ein ernsthaftes Volk“ (Cees Nooteboom). Sie denken und denken und denken immerfort. Und so ist jemand auf noch ein neues Wort gekommen, das die Situation der Fliehenden genau in dem Moment trifft, wenn sie bei uns ankommen und es darauf ankommt, wie sie empfangen werden: Es handelt sich dann nämlich um „Zufluchtsuchende“.

Und nicht um Wegzuschickende.

Auf der Website sprachlog.de gibt es einen reichhaltigen Artikel zu diesem Thema.

Sonntag, 13. Dezember 2015

Ratzke is Bowie


Sven Ratzke in "Starman"
Manchmal scheint es, als ob die schönen und interessanten Dinge in Berlin schon ein halbes Jahr später auch in Groningen zu sehen und erleben sind. Zum Beispiel die gigantische David Bowie-Ausstellung aus dem Gropius-Bau, die jetzt für die nächsten Monate ins Groninger Museum umgezogen ist: Bowie is… in Groningen!

Und auch Sven Ratzkes wunderbare Bowie-Show „Starman“ aus dem Tipi-Zelt am Kanzleramt: Gestern konnten wir sie im Kleinen Saal der Oosterport erleben. Ratzke is Bowie, aber ohne den kleinen Sven in sich zu verleugnen, im Gegenteil: er schnattert sein niederländisches Publikum ganz schön voll mit seinen selbst erfundenen Geschichten.

Doch dann, Bowie sei Dank, wieder ein Song: Mit Major Tom („Space Oddity“) entlässt Sven Ratzke mich beglückt in die Pause, und am Ende rührt er mich mit einer sehr schönen eigenen Version von „Heroes“.

Was soll ich da noch in Berlin?