Ole Reuter, ein angehender Lehrer, der nicht so recht weiß,
ob er diesen “krank machenden Beruf” ergreifen soll oder nicht, kauft sich eine
Monatsnetzkarte der Deutschen Bundesbahn und fährt 30.000 km kreuz und quer
durch die alte Bundesrepublik.
Was sucht er? Den
Sinn des Lebens? Ja, jedoch auch “eine sehr intensive, aber möglichst häufig
das Objekt wechselnde Annäherung an das weibliche Geschlecht.” Das wird
schwierig werden, und so ist es ein sehr
unterhaltsames Buch mit – tja - mit sehr vielen Ortswechseln eben.
Am Ende findet er sie, die eine, die einzige, die Traumfrau:
“Sie saß im Speisewagen – einem sehr sehenswerten Modell der Mitropa [oh: der
Mitropa-Speisewagen, P.G.]: ovale Durchgänge, nierenförmige Spiegel, der ganze
Resopalplatten-Chic der fünfziger Jahre, ebenso so unernst wie humorlos. Sie
saß mittendrin und hatte den Ernst und den Humor und das weite, bewegliche,
bequeme Kleid.”
Sie hat ein Geheimnis, aber welches, das verrate ich nicht.Der Roman ist als Taschenbuch in der 14. Auflage noch immer im Buchhandel erhältlich.
Warum ich mich heute an dieses Buch erinnert habe? Nun, die
Deutsche Bahn hat anlässlich der Olympischen Winterspiele eine spezielle
Bahncard 25 Gold angeboten, die am Tag nach jedem Goldmedaillengewinn der
deutschen Mannschaft das Recht auf kostenlose Nutzung des Gesamtnetzes von ICE
und IC/EC in Deutschland gibt. Und so lässt sich in diesen Tagen für einen
Spottpreis die Erfahrung von Ole Reuter
wiederholen. Die deutsche Mannschaft in Sotschi sorgt schon dafür.
Ich weiß von mindestens einem Studenten, nennen wir ihn Jens
Fröhlich, der gerade dabei ist: Berlin, Mannheim, Stuttgart...P.S. Der Verkauf der Bahncard Gold war leider bis zum 7. Februar limitiert.
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