Nach längerem, mir
jetzt völlig unverständlichem Zögern habe ich mir doch noch die Gesamtausgabe
der Werke Robert Walsers gekauft. Bei meiner Beschäftigung mit
Kürzestgeschichten musste ich mir in den letzten Jahren immer mal wieder den
einen oder anderen der grünen Suhrkampbände ausleihen, wobei eine ganze Reihe
dieser Prosaminiaturen in mir „hängengeblieben“
sind. Zum Beispiel: "Die Straße", "Ballonfahrt", "Mittagspause" und "Ein Eisenbahn-Abenteuer", ganz kurze Geschichten, die man immer wieder abends beim Einschlafen und morgens beim Aufwachen lesen kann. Und Bücher, mit denen ich lebe, will ich in meiner Bibliothek
haben; also dann doch…
Der Schweizer Robert Walser (1878-1956) ist neben Franz Kafka der bedeutendste
deutschsprachige Prosaminimalist. Viele große Heutige sind bei ihm in die Lehre gegangen. Sein Text „Der Spaziergang“ wird von manchen Kennern raunend als „bestes
Prosastück der deutschsprachigen Literatur“ gehandelt. Der gehört mit seinen
rund 70 Seiten allerdings nicht zu den wirklich kurzen Texten; die sind nur ein
bis zwei Seiten lang.
Davon würde ich ja
gerne einige Beispiele in mein Blog aufnehmen, schließlich haben diese
Geschichtchen genau die richtige Bloglänge. Aber das getraue ich mich dann doch
nicht. Der Suhrkamp-Verlag, angeschlagen wie er ist, würde mich gewiss mit
Klagen überziehen.
Außer Kafka und
Walser könnte ich mir noch Wolfgang Koeppen und Peter Altenberg in dieser
Minimalistenmeisterklasse vorstellen, dann haben wir einen Deutschen, einen
Österreicher, einen k.u.k.-Tschechen und einen Schweizer darin: schön
ausgewogen!
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