Mein deutscher Roman des Jahres ist „Die fürchterlichen Tage
des schrecklichen Grauens“ von Roman Ehrlich. In dem Roman werden viele Horrorfilme
genannt und kurz referiert. Manchmal fehlen die Titel, manchmal ist der ganze
Film vom Autor erfunden. Wenn man will, kann man sich in Google auf die Suche
machen. Da ich das Buch nächstes Jahr mit zwei Gruppen besprechen werde, mache
ich das. Ein Beispiel: Es „ging um eine Zombiinvasion und um die Stadt
Jerusalem, die aufgrund der Mauern, die man um sie herum errichtet hatte, eine
Art letzter Rückzugsort geworden war“ (S. 280).
Okay: sofort gefunden. Das ist „World War Z“ (2013) von Marc Forster. Heute Morgen entdecke ich, dass der Film am Abend im ZDF läuft
(22:15). Merkwürdiger Zufall! Soll ich ihn mir etwa auch noch ansehen?
World War Z (Szene aus dem Making Of) |
„Ich habe nie gerne Horrorfilme geschaut. Ich bin kein Fan
und kann auch gar nicht nachvollziehen, wie man zu einem wird. Es macht mir
keinen Spaß, Angst zu haben. Auch
nicht in Gesellschaft” (S. 8).
Dies teilt die
Hauptfigur des Romans dem Leser gleich am Anfang mit. Mir geht’s ganz genauso.
Aber der Roman handelt weniger von Horrorfilmen als von Angst und Schrecken und Schmerzen.
Der für mich
interessanteste Horrorfilm, der von Roman Ehrlich nacherzählt wird, ist “My
Rotten Roommates and My Rotten Self”. Er “handelt von einer Wohngemeinschaft
aus Zombies, die nach ihrer Zombiewerdung eben nicht durch die Straßen
ziehen, um andere Menschen zu beißen
und ebenfalls in Zombies zu verwandeln, sondern zurückgezogen und abgeschottet
von der Außenwelt in ihrem
modrigen Anwesen zusammenleben und dort langsam verfaulen” (S. 343). Roman Ehrlich
beschreibt den Film auf drei Seiten. Ich hätte ihn wirklich gerne sehen wollen.
Aber er ist van A bis Z erfunden.