Und ausgehend von der Lektüre von Botho Strauß‘ Vom Aufenthalt
meine ich, Verwandtes bei ihm gefunden zu haben, obwohl er sich
wahrscheinlicher lieber mit dem frühromantischen Fragmentarismus verbunden
sieht.
Über ein Zitat in einem anderen
Zusammenhang bin ich auf Peter Glasers Artikel Kulturelle Atomkraft gestoßen, in dem er sich mit dem Phänomen Mix
und Remix beschäftigt. All dies zusammen verdichtet sich langsam zu einer
essentiellen Poetologie des Blogs:
„Nicht zuletzt das Remix-Phänomen weist auf den
instabilen Zustand hin, in dem sich die ganze Entwicklung derzeit befindet.
Remixt werden Fragmente. Filmstücke, Soundschnipsel, Splitter anderer
Kulturobjekte, die zu neuen Formen zusammengesetzt werden. Musik, Texte,
Bilder, Filme, aber auch modulare Software oder enzyklopädisches Wissen
befinden sich in der digitalen Welt in einem Zustand latenter Zerlegung. Die
althergebrachten kulturellen Molekülverbindungen - die komplexen Formen, die
sie über Jahrhunderte angenommen haben - werden nun aufgeknackt, oder sie
zerfallen von ganz alleine wieder in ihre Grundbestandteile.“ (Glaser,
Kulturelle Atomkraft)
Das ist der Punkt, an dem die Kulturpessimisten
anfangen zu jammern: alles geht den Bach runter! Glaser bleibt hier nicht
stehen, er sagt es schon: die Dinge werden „zu neuen Formen zusammengesetzt“.
Es lohnt sich, seinen Artikel
ganz zu lesen.
Peter Glaser unterhält übrigens selbst mit seiner Glaserei auch ein
sehenswertes Blog bei der Stuttgarter Zeitung.
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