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Freitag, 14. Juni 2013

Das Stadtschloss kommt – Berlin geht baden


Geheimer Alternativplan der Kanzlerin und des Regierenden Bürgermeisters enthüllt. Wowereit dementiert.

Aus zuverlässiger Quelle ist uns zu Ohren gekommen, dass die Kanzlerin in enger Kooperation mit dem Regierenden Bürgermeister einen spektakulären Alternativplan zur Gestaltung des Berliner Stadtschlosses entwickelt hat. Der neue Plan soll zur Einsparung von neun Zehnteln (!) der bisher geschätzten Projektkosten in Höhe von etwa einer Milliarde Euro führen.

Ausgangspunkt für die Flucht nach vorn sind natürlich die katastrophale Finanzlage der Stadt und die neuen Kosten, die durch die Flutkatastrophe auf den Staat zukommen. Bei der Grundsteinlegung des Schlosses am letzten Mittwoch war Merkel nicht erschienen, um nicht mit dem drohenden Debakel identifiziert zu werden. Und doch hatte sie bereits den rettenden Plan in der Tasche, den sie nach Informationen von Café Deutschland direkt nach der Sommerpause in der heißen Wahlkampfphase präsentieren wird.

Der Plan im Überblick: die Fassaden des Stadtschlosses mitsamt der Kuppel werden historisch getreu rekonstruiert. Damit wird auch dem Hauptargument der Befürworter genüge getan, die das historische Stadtbild wiederherstellen wollen. Auf den Innenausbau und eine Dachkonstruktion wird jedoch verzichtet. An seiner Stelle soll im derart erweiterten offenen Innenhof des Schlosses ein Badesee mit Strand entstehen, der Tausenden von Berlinern im Herzen der Stadt Erholung bieten und zugleich das chronisch übervölkerte Strandbad Wannsee entlasten soll. Alles unter dem Motto Berlin geht baden!“


Der Betonboden des Schlosssees wird gegossen.
Ringsum wird bereits der Sand für den Badestrand bereitgestellt.
Im heißen Frühherbst 2013 verspricht sich die Kanzlerin von dieser Lösung die entscheidenden Prozentpunkte für die Koalition. Bei Gesprächen im innersten Kreis ihrer Vertrauten sei ihr der hohe geschichtssymbolische Wert des Konzepts deutlich geworden. Deshalb sieht der Plan auch vor, das neue Strandbad im Zentrum der deutschen Macht komplett als FKK-Bereich auszuweisen.

Beispielfoto zur FKK-Kultur in der DDR.
Bei keiner der Abgebildeten handelt es sich um
Angela Merkel oder andere Regierungsmitglieder.
Ein Zeuge dieser vertraulichen Gespräche berichtete, die Kanzlerin gehe sogar davon aus, dass dieses FKK-Angebot auch von Regierungsmitgliedern und Abgeordneten wahrgenommen werde, um die große Nähe von Regierenden und Regierten zu demonstrieren. Ganz offenbar hat hierbei ihre Erfahrung mit der Freikörperkultur in der DDR eine Rolle gespielt, wo sich das Volk jedenfalls in seiner Freizeitgestaltung gegen die prüde und kleingeistige Funktionärsclique durchgesetzt hatte.

Merkels symbolpolitischer Coup kostet  nur 100 Millionen Euro anstatt der prognostizierten Milliarde. So kann sie kurz vor dem Wahltermin noch aller Welt demonstrieren, dass die Deutschen zu sparen verstehen und dabei in demokratischer Gleichheit und friedlicher Weltoffenheit leben. Und zugleich zeigt der neue Schlosssee, dass nichts uns ferner liegt als eine Renaissance des Preußentums und des Wilhelminismus. Deutschland braucht sich nicht zu verbergen und hat nichts zu verbergen. Die neue Devise ist: „Deutschland gibt sich bloß“.

Nach dem Debakel mit dem Berliner Flughafen, das gerade in die nächste Runde geht, scheint uns das genau die richtige Losung. Dass Klaus Wowereit das Ganze dementiert, liegt auf der Hand: ihm steht das Wasser sowieso bis zum Halse und er braucht keinen neuen Badesee.

Einen der bekanntesten Berliner Schlager hat unser Gewährsmann (oder war es eine Frau?) schon umgeschrieben:


nimm dein kleines Schwesterlein
und dann nischt wie rin in’n Schlosssee
Ja wir radeln wie der Wind
Um den Alex ganz geschwind
Und dann sind wir schon am Schlosssee.

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