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Dienstag, 2. Oktober 2012

Berlin-Gedicht von Marsman an der Niederländischen Botschaft

Die niederländische Botschaft in Berlin hat Ende Juli 2012 anlässlich des 775sten Geburtstages der Stadt das Gedicht “Berlijn” von Hendrik Marsman an einer blinden Mauer des Gebäudes anbringen lassen, zusammen mit der deutschen Übersetzung von Ard Posthuma.



Komisch: Ich habe bei dem Wort “kleed” in der ersten Zeile immer an “tafelkleed” (Tischdecke) gedacht. Warum hat Ard Posthuma sich für “Kleid” entschieden?
Allerdings: “Der Morgen ist eine besudelte Tischdecke” klingt auch irgendwie nicht gut. Aber “Teppich” vielleicht?

4 Kommentare:

  1. Ich muss mich ausnahmsweise selbst kommentieren, da mir die Zeile im Kopf hängen blieb. Außerdem hat der Übersetzer noch ein Wort von Marsman verändert: Für „morgenlucht“ setzt er „Morgen“. Das trifft nicht die Sinnlichkeit von „Morgenluft“. Warum dann nicht einfach:

    „Die Morgenluft ist ein besudeltes Tischkleid“

    Dann ist das Kleid auch drin, und „Tischkleid“ ist ein poetischeres Wort als „Tischdecke“.

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    1. Wen wir wüssten wie Marsman dat Wort "Kleid" gemeint hat, wäre es für die Übersetzung ins Deutsche wahrscheinlich leichter gewesen. Der Übersetzer hat hier nach meiner Auffassung eine gewisse Neutralität eingehalten. Anders bei der Wortwahl: "Morgen", wo doch im Niederländischen eindeutig von "Morgenluft" die Rede ist. Wäre meines Erachtens poetisch wirkungsvoller gewesen.

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  2. Voor Ard Posthuma's antwoord op de hier gestelde vraag en de hier gedane suggestie zie:
    www.vertaalverhaal.nl/portfolio/verhalen/een-bezoedeld-kleed-3

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  3. Hier schrijven toch Nederlanders? Ik zag vandaag op de ambassade ook het gedicht en vond de vertaling houterig. Het rijm op het eind gareel-geel is essentieel, en de magie van "ontverfd" verdwijnt

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