Das hübsch anzuschauende Buch handelt von einem sektiererischen Deutschen, der vor hundert Jahren auf einer Insel der damaligen Kolonie Deutsch-Neuguinea ein Sonnenreich gegründet hat, dessen Ernährung ausschließlich auf dem Verzehr von Kokosnüssen beruhen sollte.
Zunächst
erschienen in der FAZ und der ZEIT zwei positive Besprechungen: Felicitas von Lovenberg wirkt, offenbar zermürbt von der anhaltenden Kälte in deutschen
Landen, geradezu glücklich in ihrem Lob über das sonnige Südseebuch und preist
es als „Neuerfindung des Abenteuerromans“. Adam Soboczynski ist begeistert über
den „bisher besten Roman“ Christian Krachts, der 1995 mit dem damals Aufsehen
erregenden „Faserland“ debütierte.
Dann erschien im
SPIEGEL eine ungewöhnlich lange und über den aktuellen Roman hinausgehende
Rezension von Georg Diez unter dem Titel „Die Methode Kracht“, die mit
folgendem Satz endet: Kracht „ist, ganz einfach, der Türsteher der rechten
Gedanken. An seinem Beispiel kann man sehen, wie antimodernes,
demokratiefeindliches, totalitäres Denken seinen Weg findet hinein in den
Mainstream.“
Das ist doch
heftig. Wie kann das zugehen? Und Felicitas soll das nicht gesehen haben? Inzwischen
wimmelt es im Zeitungswald von weiteren, darauf reagierenden Besprechungen.
Ich habe mich
mehrfach mit Deutsch-Neuguinea beschäftigt. Deutschland und die Niederlande waren
damals ulkiger Weise auch dort, auf der anderen Seite der Welt, Nachbarn. Ich möchte
dieses deutsche Dschungelbuch gerne selber lesen. Es erscheint aber erst
übermorgen. (Fortsetzung folgt)
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