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Donnerstag, 16. Februar 2012

Die ewige Wiederkehr der Nazis: Iron Sky auf der Berlinale

Einer der meistbesprochenen und kontroversen Filme auf der diesjährigen Berlinale ist die Science-Fiction-Komödie „Iron Sky“ des finnischen Regisseurs Timo Vuorensola: Nazi-Wissenschaftler und –offiziere haben sich 1945 auf den Mond gerettet und kehren im Jahr 2018 mit einer Raumschiffflotte auf die Erde zurück, um Rache zu üben:


Ähnlich wie im Fall Christian Kracht mit dessen neuem Roman „Imperium“ reagieren manche deutsche Intellektuelle mit einem antifaschistischen Rundumschlag auf ironische Kulturprodukte, in deren Eingeweiden sie Nazi-Widerlichkeiten vermuten. In diesem Fall Daniel Erk in der ZEIT, der von „kryptofaschistischem Weltraumschrott“ spricht.

Viele andere Rezensenten bekennen, sich außerordentlich gut amüsiert zu haben. Die ewige Wiederkehr der Nazis ist im übrigen nicht nur ein Phänomen der tragisch-ernsten deutschen Kultur, sondern zu einem oft grotesken und geschmacklosen Bestandteil der globalisierten Kultur geworden. Auf der Website www.kliosurft.wordpress.com finden sich viele Beispiele dazu.

Auch hier müssen wir ein wenig warten, bis wir uns ein eigenes Bild machen können, denn der Kinostart ist erst im April. Ich vermute, dass einfach immer wieder mal eine mit deutscher Vergangenheit vielgeplagte Intellektuellenseele ob all der Provokationen schlichtweg durchknallt. Ich kann das ja verstehen. Und so will ich Georg Diez und Daniel Erk wegen ihrer heftigen Reaktionen nicht verurteilen, sondern mich nur demnächst darum kümmern, worin sie vielleicht recht haben und worin nicht.

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