Die Spezies Hund erhält in einem Gespräch zwischen den
Protagonisten Clemens Setz und seiner Freundin Julia besondere Aufmerksamkeit.
Gibt es etwa auch Indigo-Hunde? Hier ein paar Gesprächsausschnitte:
“… was hat die langsame Heranzüchtung der Spezies Hund
eigentlich für einen Zweck? Herausgekommen ist diese seltsame Liebesmaschine,
die ihren Herrn anhimmelt … Vielleicht war’s auch so gedacht, ein Tier zu
schaffen, mit dem man kommunizieren kann. Einen sentimentalen Gefährten, der die
Einsamkeit der eigenen Spezies weniger vollkommen, weniger lückenlos und
absolut erscheinen lässt … […]
Jedes Temparament, jede Herzform des Menschen spiegelt sich
in einer bestimmten Hunderasse wider. Der Hund ist ein Wesen, das man
tatsächlich anderen Menschen vorziehen kann, weißt du? […]
Aber schau dir dieses Leben an, das sie führen, sagte ich
und deutete auf den kleinen, geschäftig zwischen den Büschen herumsausenden
Hund. Man lebt mit großen, unverständliche Laute von sich gebenden Gestalten
zusammen, die über das Essen, das Spielzeug und die Auslaufmöglichkeiten
verfügen. Man wandert stundenlang allein mit ihnen durch die Landschaft, und
plötzlich entdeckt man am Ende einer Allee oder auf der anderen Straßenseite
jemanden, der die gleiche Sprache spricht, der einen Schwanz hat und Ohren,
der sogar näher kommen und sich präsentieren möchte – und da wird man am Strick
zurückgerissen, darf sich keinen Zentimeter auf den anderen zubewegen. Und mit
der Zeit überträgt sich dieser kräftige Ruck auf die Gedanken, man spürt ihn
innerlich, wenn man einen Artgenossen sieht, und irgendwann gibt es nur mehr
Feinde, jeder mit seinem eigenen Sperrzonenradius um sich, und wenn sich … und
wenn sich diese Radien dann, dann überschneiden, gerät man in Panik, zerrt und
zerrt und bellt und muss beruhigt werden” (430ff.).Opfer der Wissenschaft: Laika |
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