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Montag, 24. September 2012

Clemens Setz, Indigo (04): „Indigo“ versus „Gegen die Welt“ (Jan Brandt)

Die Romane Indigo des Österreichers Clemens Setz und Gegen die Welt des Ostfriesen Jan Brandt sind unabhängig voneinander ungefähr zur gleichen Zeit entstanden (auch wenn Jan Brandt mit seinem 900-Seiten-Buch früher angefangen haben dürfte). Mir sind während der Lektüre von Indigo verblüffend viele inhaltliche und formale Parallelen aufgefallen.


Irgendwann gewöhnt man sich gegen alles (Motto aus Indigo)
Ein paar Beispiele von komplementären Mitteln, Motiven und Konzepten aus Gegen die Welt: der einleitende Brief, die Fiktion einer Dokumentensammlung zu einer Anzahl Personen inklusive Fotos, die verschiedenen Schriftarten, das Spiel mit Fiktion und Wirklichkeit, die scheinbar überirdischen Erscheinungen, die Rolle von Science-Fiction-Welten (Perry Rhodan), die tragischen Lebensläufe einer Gruppe junger Leute, der (zumindest von mir unterstellte) Anspruch, eine Art Theorie der gegenwärtigen Welt in Romanform zu sein.

Die rein intuitive Entscheidung, mein diesjähriges Leserblog Indigo zu widmen, so wie ich mich letztes Jahr für Gegen die Welt entschieden habe, hat sich für mich als richtig erwiesen.

Zwei kongeniale Gegenwartsromane also! Beide haben die Shortlist für den Deutschen Buchpreis erreicht: Brandt 2011, Setz 2012. Möge Setz ihn dieses Jahr gewinnen, auch wenn Brandt das lesbarere (bessere?) Buch geschrieben hat!

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