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Montag, 10. September 2012

Bettina Wulff oder Die Kunst, sich teuer zu verkaufen


In den letzten drei Tagen hat sich die Zahl der Klicks bei Café Deutschland stark erhöht. Der Wochendurchschnitt verdoppelte sich auf 1400 Klicks. Als ich erfreut auf die Suche ging, an welchem meiner tollen Beiträge das wohl liegt, folgte Ernüchterung: Verantwortlich ist meine zurückhaltend-subtile Betrachtung der Bedeutung des Tattos von Bettina Wulff, der Frau des zurückgetretenen Bundespräsidenten, für die politische Kultur der Bundesrepublik Deutschland. Worin die liegt, das sage ich da gar nicht: Das war ja gerade meine Subtilität.

Seit Freitag letzter Woche hat Bettina Wulff eine Reihe von Persönlichkeiten der Medienwelt, die ihre Person ganz unsubtil mit einem vorgeblichen Vorleben in der Bordell- und Escortwelt in Verbindung gebracht haben, mit Unterlassungsklagen überzogen. Die interessanteste Klage richtet sich gegen Google, dessen Autovervollständigungsfunktion bei Suchbegriffen jedem Bettina-Wulff-Sucher sofort die Kombination ihres Namens mit “Prostituierte” und “Escort” anbietet.

Blogbeiträge, die sich mit diesen Vorwürfen beschäftigen, haben in den letzten Tagen zum Teil zigtausend Klicks erhalten. In Café Deutschland ging es nur um die Kombination des Namens mit “Tattoo”, und auch das sorgt in diesen Tagen für hunderte von Extraklicks.

Bleibt nur die Frage, warum Bettina Wulff solange mit ihrer Klage gewartet hat? Nun, die Antwort ist einfach: Die Veröffentlichung ihres Buches “Jenseits des Protokolls” steht unmittelbar bevor, und Frau Wulff sorgt pr-bewusst für ein Rauschen im Blätterwald und ein Klickkonzert im Internet, um das geile Interesse des Publikums für ihre unspektakulären und wohl ziemlich uninteressanten Memoiren anzuturnen.

 Bettina Wulff ist zwar keine Prostituierte, aber sie kann sich gut verkaufen. Da hoffen wir mal, dass Google diesen Rechtsstreit gewinnt.

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