Der Ich-Erzähler Christoph Setz unterrichtet für kurze Zeit
Mathematik an dieser Schule und wird nach einer Schlägerei mit dem Direktor
entlassen. Er will dem Indigo-Phänomen auf die Spur kommen und auch den
rätselhaften “Relokationen”, bei denen manche Kinder aus der Schule entfernt
werden und verschwinden. Der Roman besteht zum Großteil aus den zahlreichen
Gesprächen, die Clemens Setz mit betroffenen Kindern und Fachleuten führt, und
aus dem Material, das er dazu in einer Mappe gesammelt hat. Eine weitere Mappe
mit Berichten über Robert Tätzel und andere Indigo-Kinder erhält er von einem
Oliver Baumherr.
Auch die Passagen, die angeblich im Jahr 2021 spielen,
stammen vom Ich-Erzähler des Jahres 2006. Er schreibt sie auf Empfehlung seiner
Freundin Julia und erfindet darin die mögliche Zukunft eines der I-Kinder (wie
sie im Buch auch heißen), nämlich Robert Tätzels. Diese Information bekommt der
Leser erst auf Seite 234, nachdem er sich hinreichend über die
Science-Fiction-Elemente hat wundern können. Letztere sind übrigens nur ganz
sparsam eingestreut: So gibt es in der Welt von 2021 offenbar in allen Räumen
einen sogenannten iBall (der mich sehr an den “telescreen” in Orwells “1984”
erinnert), ohne dass wir erfahren, was es damit auf sich hat. Auch ein iSocket
wird erwähnt, eine Art intelligenter und sozial kompetenter Cloud. Und
Zeitungen heißen zwar so, sind aber nicht aus Papier; es scheint sich um eine
Art hyperdünnes iPad zu handeln.
Science Fiction spielt auch in den vielen Gesprächen von Setz eine
Rolle: vor allem die frühen Staffeln von Star Trek. Clemens Setz scheint ein
richtiger Trekkie zu sein.
Soweit das Buch, von dem ich zu diesem Zeitpunkt zwei
Drittel gelesen habe. Noch immer hege ich die Vermutung, dass der geduldige
Leser keine befriedigende Aufklärung über das Indigo-Phänomen erhalten wird.
Setz geht sogar soweit, in seiner Kurzbiographie vor dem Anfang des Romans zu
vermelden, dass er als Mathematiklehrer im Helianau-Internat gearbeitet habe
und seit 2008 bei ihm die Spätfolgen der Indigo-Belastung aufträten. Helianau
gibt es nicht; Setz vermischt hier ganz bewusst die Ebenen zwischen Fiktion und
Wirklichkeit.
Esoterische Vorstellung eines Indigo-Kindes |
Ich muss noch ein wenig weiterlesen. Aber woran erinnert
mich dies alles wohl? Da war doch was!?
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