So hatten wir unser erstes Ausflugsziel und fuhren am 24.
Juni 2012 nach Bad Freienwalde, um das Schloss zu sehen. Es ist eher ein
Schlößchen und wurde ursprünglich 1798/99
als Sommersitz der verwitweten preußischen Königin Friederike Luise erbaut.
Später verkam das Gebäude, bis es 1909 von Rathenau erworben wurde, der dort
sein Ideal einer
preußisch-jüdisch-bürgerlichen Synthese verwirklichen wollte, die Eleganz und
Bescheidenheit zu vereinen suchte.
Rathenau, dessen Vater die AEG gegründet hatte, ist eine der
interessantesten (und reichsten) deutschen Persönlichkeiten in den ersten zwei
Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Er war in hohen Funktionen für das Deutsche
Reich tätig, z. B. leitete er zu Anfang des Weltkrieges die
Kriegsrohstoffabteilung. Zum Zeitpunkt seiner Ermordung war er Außenminister
der jungen deutschen Republik. Außerdem hat er sich auch schriftstellerisch
betätigt. Alles in allem sind das zu viele Aspekte für einen kleinen
Blogbeitrag.
In der oberen Etage von Schloss Freienwalde ist eine
Ausstellung zum Leben und Sterben von Rathenau eingerichtet. Das restaurierte Schloss
und die Ausstellung sind einen Ausflug wert und gut geeignet, die
mauerverhängte Perspektive alter Westberliner zu erweitern.
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