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Samstag, 21. Juli 2012

Der Boros Bunker: Bomben, Sex und Leuchtskulpturen


In Berlin-Mitte steht noch ein großer Bunker aus der Kriegszeit, der “Reichsbahnbunker”, in dem mehr als 2500 Menschen Schutz finden konnten. Mit seinen Wänden und Decken aus 2-3 Meter dickem Stahlbeton hat er den Bombardierungen standgehalten und war nach dem Krieg auch durch Sprengungen nicht zu beseitigen. In der DDR-Zeit hat man ihn als Lagerraum benutzt. In den Neunzigern, das wusste ich, haben im “Bunker” legendäre Hardcore Techno- und –Sexpartys stattgefunden: in siebzig dunklen Räumen auf fünf Etagen. Aber das war wohl nicht meine Welt.


Der Boros Bunker

Berlin ist für mich so faszinierend, weil hier auch siebzig Jahre nach Kriegsende und zwanzig Jahre nach der Wende noch unglaublich viele, teils riesige Gebäude stehen, an denen die Geschichte der Stadt und Deutschlands sichtbar bleibt.

Als ich vor drei Wochen an dem grauen Koloss vorbeiging, fiel mir auf, dass auf dem Dach ein großes gläsernes Penthouse entstanden war. Trotz meiner vielen Berlinbesuche war ich nicht up to date: ein reicher Westdeutscher hatte 2007 den Bunker gekauft, die Räume für seine Sammlung von Gegenwartskunst herrichten lassen und sich selbst ein fantastisches Penthouse gebaut. Schon der Einbau des Fahrstuhls ist een zware klus gewesen, wobei die neuesten Typen von Diamantbohrern verschlissen wurden. Christian Boros hat sich hier seine Welt eingerichtet:



Das hat natürlich in vielen deutschen Zeitungen gestanden, aber mir ist es entgangen und ich war erst mal baff. Und man kann auch rein: ab September gibt es regelmäßig Führungen. Das ist doch was für den nächsten Berlinbesuch!

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