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Heimito
von Doderer, Dämonen (1956)
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Günter
Grass, Die Blechtrommel (1959)
Café
Deutschland empfiehlt
Das „Schweigen“
der fünfziger Jahre galt nicht nur dem Holocaust, sondern auch dem Bombenkrieg
und den deutschen Opfern. Gert Ledig hatte mit Vergeltung einen Roman geschrieben, der den Schrecken und das
Leiden einer bombardierten Stadt so hart, realistisch und unerträglich beschreibt,
dass sein Roman sowohl vom damaligen Publikum als auch von der Kritik abgelehnt
wurde. Der Autor und seine Bücher fielen in völlige Vergessenheit, sein Name kam
jahrzehntelang nicht mehr in den Literaturlexika vor, bis er 1999 im Zuge der
von W.G. Sebald initiierten Luftkriegs-Literaturdebatte wiederentdeckt und
herausgegeben wurde. Seitdem gilt er als einer der besten bzw. realistischsten Kriegsromane der deutschen Literatur.
Mit Homo faber nenne ich einen der
erfolgreichsten deutschsprachigen Nachkriegsromane. Allein die deutsche Auflage
beträgt inzwischen über 5 Millionen Exemplare. Dazu mag beigetragen haben, dass
der kleine Roman sich ausgezeichnet als Schullektüre eignet. Doch diese
Umstände sind kein Kriterium für unsere Liste. Dieser Roman ist nicht leichter,
aber „leichtfüßiger“ als Frischs großen Romane Gantenbein und Stiller,
die mir beim Nachblättern verstaubter erscheinen als der jung gebliebene Homo faber mit seiner Konfrontation eines
technisch-utilitaristischen Mannes mit der Natur, dem Zufall und seinem sich
tragisch verstrickenden Schicksal.
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