So wunderbar und einzigartig die von Stephan Schlak konzipierte Veranstaltung der Kulturstiftung des Bundes „Kulturen des Bruchs“ in ihrem bunten Mix bekannter Namen aus verschiedenen Disziplinen und gesellschaftlichen Bereichen auch war, so erstaunlich finde ich doch – gerade bei diesem Thema – dass die zur deutschen Kultur gehörenden Vertreter mit dem so oft beschworenen „Migrationshintergrund“ (ein merkwürdiges Wort, das wie ein dunkler Schatten auf der Seele dieser Menschen liegen mag) nicht eingeladen waren. Die Deutschen tobten sich alleine in ihrer Erinnerungskultur aus, für die sie, wie für so vieles, die Weltmeisterschaft beanspruchen, auch auf dieser Tagung!
Dabei könnte doch gerade die Präsenz von Lebensgeschichten wie von Mesut Özil, Sami Khedira und Kevin-Prince Boateng oder von Sherko Fatah, Olga Grjasnowa und Fatih Akin ganz Essentielles zu den Kulturen des Bruchs beitragen. Man schaue sich nur einmal die Liste deutsch-türkischer Schriftsteller bei Wikipedia an: Hier finden sich die deutschen Kulturbrüche des 21. Jahrhunderts!
P.S.: Gumbrechts
Aufsatz über Özil ist wirklich sehr schön. Özil hat ihn auch gelesen, aber kein
Wort verstanden.
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