In den achtziger Jahren wurde ich beruflich mit einem Lehrbuch
konfrontiert, das in mir sofort eine innere Abwehr hervorrief. Es hieß „Schwere
Wörter“ und bestand aus einer Liste von Wörtern, die zwei Bedeutungen oder zwei
Geschlechter haben, im Niederländischen und Deutschen nicht dasselbe bedeuten
(„bellen“ = „telefonieren) oder die sich ähneln, aber transitiv und intransitiv
gebraucht werden, wie „legen“ und „liegen“. Es wurde an Universitäten und
Hochschulen als Idiombuch benutzt, das „bestudeerd“ = „gelernt“ werden musste.
Mir war dieser formalistische Ansatz zuwider und ich habe irgendwann
angefangen, eine Gegenliste anzulegen: „Schöne Wörter“. Zum Beispiel:
Affentanz, Ausputzer, Beamtenfilz, Bruchbude, Drückeberger, Duckmäuser,
Durchfall, Fingerspitzengefühl, Gabelstapler, Heißhunger, Hubschrauber,
Huckepack, Hupkonzert, Intelligenzbestie, Klapperkasten, Klapsmühle, Knutschfleck,
Krimskrams, Kulturbeutel, Lackaffe, Leithammel, Lückenbüßer, Lustmolch,
Murks, Murmeltier, Naseweis, Neidhammel, Nestwärme, Pantoffelheld, Plappermaul,
Plaudertasche, Pustekuchen!, Quatsch!, Saftladen, Sauhaufen, Schleimscheißer,
Schwerenöter, Sorgenkind, Stubenhocker, Traumtänzer, Zimtzicke, Zitterpartie.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen