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Mittwoch, 13. März 2013

Jirgl auf Erden (2): Das “Haus der Sorge”

So fügt sich eins zum anderen. Hoffentlich wird er es nicht übertreiben: Als konkretestes Relikt unserer Zeit präsentiert uns Reinhard Jirgl in seinem utopischen Roman ein großes Gebäude im Zentrum der “Hauptstadt von Zentraleuropa”:

“DAS ‘HAUS DER SORGE’ ist ein wuchtiges Gebäuderelikt aus Sandstein, erbaut im späten 19. Endzeitjahrhundert, somit Heute über sechshundert Jahre alt, unverrückbar, unerfindbar, unvergessbar in seiner steinernen Beharrlichkeit. […] Dem Entrée gegenüber greift in die Empfanghalle der Aufstieg einer breiten Freitreppe hinein, die in halber Höhe, von einem Altan ausgehend, sich nach beiden Seiten jeweils in eine freischwebend den Raum durchquerende Treppe teilt. […] Jede dieser Treppen führt ihrerseits in die Höhe zur nächsten Etage auf 1 kleinen, mosaikgepflasterten Altan, der aus den Säulengalerien hervorstrebt. Von-dort-aus in die Höhe führend und so weiter & so höher, wobei diese immer schmaler werdenden Treppenzüge für die Formung des gesamten Gebäudes als gigantischen Kegelstumpf gewissermaßen das innenwandige Gerüst abgeben.”

(Nichts von euch auf Erden, 158f.)

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