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Montag, 22. Juli 2013

Dalida und das Kofferradio


Dalida? Da war doch was? Dalida: Da war ein Lied, ja. Und ein Radio!

Auf Facebook habe ich heute ein Foto des Grabes von Dalida (1933-1987) gesehen. Ich kam erst nicht darauf, wieso ich sie kennen könnte. Erst beim Googeln fiel der Groschen: Von ihr stammte mein Lieblingslied als ich zehn Jahre alt war. Es hieß „Am Tag als der Regen kam“.

Wir hatten gerade ein Kofferradio für die Küche bekommen. Dort saß ich oft stundenlang und hörte Hörspiele, Schlagersendungen und den deutschen Freiheitssender 904 (den allerdings wohl etwas später). Das Kofferradio stammte von Philips. Es war mit grünem genarbten (Kunst-?)Leder überzogen und hatte links und rechts zwei geriffelte Rädchen für die Sendersuche etc. Nach einigem Gegoogle - man glaubt kaum, wie viele alte Radios im WWW zu finden sind - habe ich es entdeckt: Philips Anette, Produktionsjahr 1958/59.

Philips Anette 1958
Dass es auch einen Film mit dem Titel gegeben hat (1959) und dass dieses Lied darin das Titellied war, ist mir ganz neu. Ein harter Krimi, der in Westberlin spielt, Regie: Gerd Oswalds, mit Mario Adorf und Gerd Fröbe. Ich würde ihn gern sehen, kann ihn aber (bisher) nirgendwo auftreiben.

Aber auch das Gesicht von Dalida war mir neu. Ich kannte sie ja nur vom Radio und habe sie erst heute auf YouTube gesehen. Ihre Augen! Vom Text wusste ich noch die erste Strophe. Was hat mich daran bloß so beeindruckt? Sehnsucht Liebe Einsamkeit? Mit zehn? Heute ist es auch sehr heiß.



Am Tag, als der Regen kam, lang ersehnt, heiß erfleht,
auf die glühenden Felder, auf die durstigen Wälder.
Am Tag, als der Regen kam, lang ersehnt, heiß erfleht,
da erblühten die Bäume, da erwachten die Träume,
da kamst du.

Ich war allein im fremden Land, die Sonne hatte die Erde verbrannt.
Überall nur Leid und Einsamkeit, und du, ja du, so weit, so weit.
Doch eines Tag's, von Süden her, da zogen Wolken über das Meer,
und als endlich dann der Regen rann, fing auch für mich das Leben an.

Am Tag, als der Regen kam, lang ersehnt, heiß erfleht,
auf die glühenden Felder, auf die durstigen Wälder.
Am Tag, als der Regen kam, weit und breit, wundersam,
als die Glocken erklangen, als von Liebe sie sangen,
da kamst du.

[Mit Dank an Erik]

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