Thomas Lehr, 42 (2005)
Thomas Glavinic, Die Arbeit der Nacht (2006)
Dietmar Dath, Die Abschaffung der Arten (2008)
Christian Kracht, Ich werde hier sein im Sonnenschein und imSchatten (2008)
Juli Zeh, Corpus delicti. Ein Prozess (2009)
Reinhard Jirgl, Nichts von euch auf Erden (2013)
Wenn die Gegenwart stagniert und sich auf Vergangenheits- und Zukunftsbewältigung reduziert, wenn sie also mit sich selbst nichts richtig anzufangen weiß, dann ergibt das einen Nährboden für Utopien. Das scheint seit etwa 2005 der Fall zu sein.
In den anderthalb Jahrzehnten nach dem Fall der Mauer war die Gegenwart so realutopisch aufgeladen, dass es keiner fiktionalen Nachhilfe bedurfte. Aber jetzt ist es wieder soweit: Es braut sich was zusammen, und all das wird global wirksam werden. Die sieben oben genannten Romane bieten faszinierende Facetten der Gegenwartsbewältigung im Angesicht des Unvorhersagbaren. Sie handeln alle vom Jetzt.
Ich vermute mal, dass sie in der Bonner Ausstellung “Science Fiction in Deutschland” nicht vorkommen.
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