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Dienstag, 5. August 2014

Lob der Serendipität (3) – Der Illustrator Artuš Scheiner



Die “Scharfen Geschichten” von Jean Qui Rit sind damals außer in Privatdrucken auch in mehreren Ländern in Handelseditionen veröffentlicht worden. Sie haben also eine gewisse Berühmtheit erlangt. In Deutschland ist noch 2006 unter dem entschärften Titel “Ein Märchenbuch für Erwachsene” ein Reprint der tschechischen Erstausgabe von 1908 erschienen.


Für die tschechische Ausgabe, übrigens gleichfalls mit entschärftem Titel,  hatte der Illustrator Artuš Scheiner auch die Abbildung auf dem Buchdeckel gestaltet.


Der Tscheche Artuš Scheiner (1863-1938)  wurde im damaligen Österreich-Ungarn in der böhmischen Stadt Beneschau (heute: Benešov) geboren. Er arbeitete als Beamter im Prager Finanzamt. Künstlerisch war er Autodidakt, hat für tschechische und deutschsprachige Zeitschriften gearbeitet und später vor allem Märchenbücher illustriert.


Scheiners Illustrationen changieren zwischen Jugendstil, Symbolismus und den japanischen Farbholzschnitten (Ukiyo-e) des 18./19. Jahrhunderts, die um die Jahrhundertwende (19./20.) bei europäischen Künstlern gerade besonderes Aufsehen erregten. Es gibt bei Scheiner viele Beispiele mit prächtigen, ornamentalen, fließenden Gewändern, die für die Ukiyo-e so typisch sind. Ich werde ein paar davon, die mir am besten gefallen, in nächster Zeit in mein Blog setzen.

Artuš Scheiner, Zlatovlaáska (tschechisches Märchen)
Scheiner ist heute kaum noch bekannt, aber im Internet kümmern sich ein paar Leute um seine Werke. Die ausführlichsten Sammlungen gibt es bei flickr und pinterest. Auf YouTube kann man sich auch eine musikunterlegte reichhaltige Bilderparade ansehen.

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