Und dann läuft er los. Gut, ab und zu lässt er sich mitnehmen. Die Amerikaner sind ein freundliches Volk, sogar gegenüber Fußgängern. Dass jemand durch ihr Land läuft und darüber schreiben will, ist ihnen gleichwohl unverständlich.
Es ist ein hartes Land, das bekommt Büscher dauernd zu spüren, und so nennt er sein Buch auch nach einem der ersten Orte, durch die er kommt, „Hartland“. Er kommt auf seiner monatelangen Wanderung kaum durch große, bekannte Städte und auch nicht durch den Reichtum und die Schönheit des Ostens und des Westens. Nein, es sind viele öde kleine Städte ohne Zentrum und Kultur und mit stets denselben Motels. Aber er begegnet fortwährend Leuten, über die er erzählen kann und so wird es ein spannendes und abwechslungsreiches echtes Amerikabuch.
Im Gepäck hat er die Reisebeschreibung von Maximilian Prinz zu Wied, der 1832 zusammen mit dem Zeichner Carl Bodmer zwei Jahre durch Amerika gezogen ist. Büscher kommt dauernd durch Indianerreservate und nimmt immer wieder Bezug auf die Vertreibung und Ausrottung der verschiedenen Stämme. Sein Buch ist von einer ganz eigenen, von Büscher erschaffenen Gattung: so ist er auch von Berlin nach Moskau gelaufen, um Deutschland herum, durch Asien: kein Flaneur, kein Wanderer, kein Landstreicher, sondern eine eigenartige Mischung daraus. Ein größerer Gegensatz zu dem Amerikabuch von Christa Wolf ist kaum zu bedenken.
Und übrigens: er ist kein junger Mann mehr, sondern 59 Jahre alt, 2010, im Jahre des langen Laufens. Alle Achtung!
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