VOLLTEXT: ihre Sprache ist glasklar, manchmal schneidend und
kalt. Man nennt das ‘Hyperrealismus’. Welcher literarischen Sprachtradition
gehören Sie an?
HÄNDLER: Ein Roman muss nicht unbedingt darin bestehen, dass
jemand irgendwohin geht und irgenwas tut. Das Werk eines Romanautors muss aber
auch nicht mit einer sprachlichen Manier identisch sein, der im Laufe der
Lebensspanne des Autors alles unterworfen wird, was der Autor denkt oder wovon
er denkt, dass es andere denken. Ich verwende in verschiedenen Romanen
verschiedene Sprachen. Mein Ziel ist die Linie zwischen Gegenwart und Zukunft.
Die Vergagenheit interessiert mich nicht besonders. Ich versuche die Seelenlage
derer zu erfassen, die an dieser Linie operieren. Ich bemühe mich, dafür die
jeweils genaueste Sprache zu finden. Das einsame Vorbild für Genauigkeit ist
für mich Konrad Bayer.Volltext 1/2013, Seite 6
Ich habe in diesem Blog immer wieder Autoren hervorgehoben,
die “Gegenwartsromane” schreiben: Jan Brandt, Rainald Goetz, Reinhard Jirgl, Clemens Setz und
eben auch Ernst-Wilhelm Händler, dessen neuer Roman "Der Überlebende" gerade Aufsehen erregt.
Darum war ich über diese Zeilen, in denen Händler sich zu seinem Schreiben äußert, sehr erfreut.
Aber wer ist Konrad Bayer? Das ist ein österreischischer Autor, den ich nie
bewusst wahrgenommen habe, geschweige denn, dass ich sein Werk kenne. Dem werde
ich dieses Wochenende nachhelfen.Darum war ich über diese Zeilen, in denen Händler sich zu seinem Schreiben äußert, sehr erfreut.
Die Niederländer haben mir da etwas voraus. Sie haben ihm in
Leiden ein Denkmal gesetzt:
Wer war Konrad Bayer? |
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